Grafenwöhr
24.02.2019 - 12:33 Uhr

Eichendorffstraße im Focus der Grafenwöhrer Sanierungsplanung

Nun greift der Stadtrat in der Eichendorffstraße an. Das Areal ist Gegenstand der Sanierungspläne für die "Soziale Stadt". Ein erster Planentwurf wirft Fragen auf

Besonders die Breite der Parkplätze sorgte bei der Vorstellung zur Neugestaltung der Eichendorffstraße auf Widerspruch Bild: do
Besonders die Breite der Parkplätze sorgte bei der Vorstellung zur Neugestaltung der Eichendorffstraße auf Widerspruch
Die Neugestaltung der Innenhöfe der Wohnquartiere in der Eichendorffstraße folgt aus fördertechnischen Gründen in einem 2. Bauabschnitt, teilte Diplom-Ingenieur und Landschaftsaarchitekt Wolfgang Fetsch dem Gremium mit Bild: do
Die Neugestaltung der Innenhöfe der Wohnquartiere in der Eichendorffstraße folgt aus fördertechnischen Gründen in einem 2. Bauabschnitt, teilte Diplom-Ingenieur und Landschaftsaarchitekt Wolfgang Fetsch dem Gremium mit

Alles auf einmal geht nicht. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten in der Adalbert-Stifter-Straße geht der Stadtrat das nächste Großprojekt an. Die Neugestaltung der Eichendorffstraße steht auf der Agenda. Das Projekt ist Teil des Sanierungsgebietes "Soziale Stadt". Landschaftsarchitekt Wolfgang Fetsch aus Amberg stellte in der Stadtratssitzung sein Planungskonzept für das Areal vor.

Warten muss die Neugestaltung der Innenhöfe der Wohnanlagen. Die Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft für den Landkreis Neustadt/WN als Grundstückseigentümer ist knapp bei Kasse und eine öffentliche Förderung offenbar in weiter Ferne. Um den Straßenbau nicht weiter zu verzögern, muss die Neugestaltung des Quartiers in zwei Abschnitte geteilt werden, klärte Bürgermeister Edgar Knobloch schon bei der Aufrufung des Tagesordnungspunktes auf.

Empfehlungen im Blick

Der Projektplaner beschränkte sich aus diesem Grund auf die Vorstellung des Straßenbauprojekts. Der Entwurfsplan sieht im Wesentlichen den Neubau der Straße mit 6 Metern Ausbaubreite, die Errichtung von 42 versickerungsfähigen Auto-Stellplätzen zum Teil als Längsparkplätze und einen großzügigen Gehwegbereich mit etwa 2,50 Meter Breite vor. Eingearbeitet sind auch einige Empfehlungen der Anlieger, wenngleich sich die Bewohner bei den Workshop-Gesprächen eher auf die Innenhof-Gestaltung konzentrierten, wie Wolfgang Fetsch feststellte. Als Besonderheit verwies er auf die Eigentumsverhältnisse. So entstehen die Parkplätze auf Privatflächen der Wohnungsbau-Genossenschaft. Auch die als Boulevard-Lösung gedachten Gehwege bleiben im Genossenschafts-Eigentum.

Den Wünschen der Wohnungsbaugesellschaft Rechnung tragend, plante der Diplom-Ingenieur zu beiden Seiten der Eichendorffstraße insgesamt 42 Auto-Stellplätze ein, so viele wie bisher. Die Stellplatzbreite beträgt 2,50 Meter. Viel zu schmal, wie einige Räte unter Hinweis auf Behindertenstellplätze und immer breiter werdende Fahrzeuge prompt bemerkten. Das Planungskonzept wird ergänzt durch Hecken als optische Trennung zwischen den Parkplätzen und den Gehwegen. Die öffentliche Möblierung sieht Sitzbänke, Fahrradstellplätze und eine sogenannte Bürgerterrasse vor. Auch eine neue Bushaltestelle ist geplant. Als problematisch sah der Planer das kaum vorhandene Längsgefälle in der Eichendorffstraße. Diesem Problem will Wolfgang Fetsch mit einem Quergefälle der Straße begegnen.

Breitere Stellplätze

"Es muss schöner werden": An diese Zielvorgabe zur Neugestaltung der Eichendorffstraße erinnerte in der Diskussion Thomas Schopf. In diesem Zusammenhang verwies er auch an die Neugestaltung der Hauseingänge und der Zufahrtsmöglichkeiten. Gerald Morgenstern empfahl breitere Parkplätze und eine Grüngestaltung mit Bodendeckern anstelle der eingeplanten Hecken. Behindertengerechte Parkplätze forderte Udo Greim. Für Klaus Schmitsdorf war die Forderung nach breiteren Pkw-Stellplätzen eine Zumutung.

"Probleme haben nur die Beamten mit ihren übergroßen Autos", frotzelte der Stadtrat der Linken. Man solle doch lieber auf Nistplätze in den anzulegenden Hecken achten. Zur Klarstellung verwies Bürgermeister Knobloch auf die Finanzierungsmodalitäten. "Die Sanierung des Quartiers einschließlich der Zuwegungen zu den Wohneinheiten zahlt die Stadt mit Unterstützung von Städtebaufördermitteln." Hauptaufgabe der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft für den Landkreis Neustadt/WN sei es, Wohnungen zu bauen und zu sanieren. Zu mehr Aktivitäten reiche das Geld nicht. Immerhin sei die Genossenschaft für viele Quartiere im Altlandkreis Eschenbach verantwortlich.

An Projekt weiterarbeiten

Mit Rücksicht auf diese Fakten soll das Sanierungsprojekt auf der Basis der "Fetsch-Planung" weiterverfolgt und bei der Regierung vorgestellt worden. Eine ausreichende Parkplatzbreite sei im Einvernehmen mit der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises einzuplanen, hieß es im Beschluss, der auch eine Geschwindigkeitsreduzierung beinhaltete.

 
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