Mit Sicherheit war es bei den Wettervorhersagen die richtige Entscheidung der Dießfurter Schloßbläser, ihr Konzert von der Naturbühne am Schönberg in die alte Pfarrkirche Grafenwöhr zu verlegen. Musikalischer Leiter Werner Schreml führte in charmanter und witziger Weise durch das Programm. Die musikalische Bandbreite reichte von gefühlvoll über beschwingt bis hin zu mitreißend. Eröffnet wurde der Abend mit der Purcell Suite einem Barockstück aus dem 17. Jahrhundert dem zum klassischen Teil des Programmes mit „die Himmel rühmen“ eines der bekanntesten geistlichen Lider aus der Feder Ludwig van Beethovens folgte. Dazu gesellte sich das international populäre Andante von Wolfgang Amadeus Mozart.
Beim „Maxglaner Zigeunermarsch“, einer volkstümlichen Melodie der Sinti und Roma, zeigte das Blechgebläse, dass sie auch flottere Rhythmen beherrschen, bevor Birgit Plößner bei der Melodie „My Dream“ mit ihrem samtweichen Flügelhornsound die Zuhörer in Träume versetzte. Ein uraltes Schweizer Handy wurde von Werner Schreml den Konzertbesuchern beim Alphornzauber vorgestellt. Bei der nächsten Komposition bewiesen die Musikanten, dass Musik verbindet. Großvater Werner Wolfbauer mit seinem Enkel Jonas Schreml demonstrierten das sie nicht nur verwandtschaftlich verbunden sind, als die beiden beim Stück „Lonely Boy“ jeweils die Ventile des anderen auf der Trompete bedienten. Natürlich durfte James Last nicht im von Werner Schreml arrangierten Repertoire der Tonkünstler fehlen. Es folgte der Titel „Morgens um sieben“ des bekannten deutschen Bandleaders. Bevor die Besucher in die Pause entlassen wurden, intonierten die Virtuosen die Titel „Amazing Graze“, gefolgt von „Oh Happy Day“, einem Gospel Song als Trompetensolo. In der kurzen Erholungspause organisierten die Freunde der Musik aus Dießfurt den Verkauf von Getränken am Vorplatz der Kirche.
Nachdem die Musikanten durchgeschnauft und Luft geholt hatten, bliesen sie mit dem „Florentiner Marsch“ zum Signal für den zweiten Teil des Konzertes. Überrascht waren die Zuhörer, was sie bei solch einem Konzertmarsch von der kleinen Besetzung gewaltig auf die Ohren bekamen. Im Quintett ging es dann weiter in die nächste Runde unter dem Motto Tradition. Die Minimalbesetzung überzeugte mit dem Walzer „Beim Pfarrwirt“. Welche Klangvielfalt sich ihren Instrumenten entlocken ließen zeigten die acht Bläser bei der bekannten „Fuchsgraben Polka“. Es folgten beschwingte und heitere Melodien aus der Welt der bewegten Unterhaltung. „Hallelujah“ die bekannteste Melodie aus dem Film Shrek wurde ebenso perfekt dargeboten wie der Titel „Dir gehört mein Herz“ aus der Feder von Phil Collins, bekannt aus dem Musical Tarzan. Zurückversetzt in ihre Kindheit fühlten sich viele bei der Titelmelodie von „Pippi Langstrumpf“. Doch noch nicht genug der zauberhaften Instrumentalmusik. Mit der wunderbaren einfühlsamen Melodie über die Blume der Liebe von Amanda McBroom „The Rose“ und dem Titel „You Raise me up“ verabschiedeten sich die Schloßbläser von ihren Konzertbesuchern.
Stehender Applaus war der Dank für die querverdrehte Reise durch verschiedene musikalische Stilrichtungen und das Hörvergnügen der Extraklasse der Blechinstrumentalisten. Dank galt dem Förderverein für die Unterstützung, sowie der Pfarrei für die Überlassung der alten Kirche Grafenwöhr als Veranstaltungsort. Zu den Schloßbläsern aus Dießfurt gehören am hohen Blech Birgit Plößner, Werner Wolfbauer, Jonas Schreml und Max Ficker. Das nötige Fundament legt Konrad Helgert an der Tuba, und Gerald Graser sorgt für den nötigen Beat am Schlagwerk. Wolfgang Helgert an der Posaune sowie Matthias Götz und Werner Schreml bewiesen ihre Klasse am Tenorhorn, dem Baßflügelhorn oder der Posaune. Mit Reinhard Fendrichs „Weilst a Herz hast wia a Bergwerk“ als Zugabe endete ein wunderbares Klangerlebnis.
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