(az) Die Schülerjahrgänge 1932/33 und 1952/53 etwa nutzten diesen Traditionstag zu Wiedersehensfeiern, der mit einem Festgottesdienst auf dem Annaberg begann. Statt unter schattigen Bäumen zu sitzen, musste aufgrund von Nieselregen in die Maria-Hilfkirche ausgewichen werden. Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen war Weihbischof Reinhard Pappenberger gekommen. Er hatte die Ehre, BGR Andreas Renner zum 60-jährigen Priesterjubiläum und Generaloberin Jakobe Schmid zum 40-jährigen Profess-Jubiläum zu würdigen. Stadtpfarrer Bernhard Müller - er stand mit dem Bischof und den Ruhestandsgeistlichen Hans Bayer und Karl Wohlgut am Altar - hieß willkommen. Er freute sich über den klangstarken Chor New Voices mit Leiter Walter Thurn, um dann das Fernbleiben von Andreas Renner, aufgrund von Krankheit, zu bedauern. Sein besonderer Gruß galt der Ordensfrau Jakobe Schmid von den Mallersdorfer Schwestern und den Kindern, die mit Gemeindereferentin Christine Gössl, der heiligen Anna zu Ehren, einen eigenen Wortgottesdienst in der Gruft feierten. Festprediger Bischof Reinhard hatte Papier und Stift auf die Kommunionbank gelegt und lud die Gläubigen ein, durch ihren Namen „ein Zeichen der Verbundenheit“ mit dem erkrankten Jubelpriester zu setzen. Er werde dies ihm ans Krankenbett bringen.
„Wer glaubt, ist nie allein“, diese seine Überzeugung zog sich wie ein roter Faden durch die Predigt. „Wir sind bei dieser Feier wirklich miteinander verbunden, denn es ist eine Liebe und Kraft da, die niemanden allein lässt“, führte er ein. Er berief sich auf die Lebensgeschichte von Anna und Joachim, den Eltern Mariens, deren Sein von der Kraft des Glaubens bestimmt gewesen wäre. Aus dieser Familie sei der „Erlöser der Welt herausgewachsen“. Den Glauben könnten wir indes nicht aus uns selbst machen. Vielmehr müsse er einem „ans Herz gebracht werden“ und zwar von Generation zu Generation, dank guter Vorbilder. Hier erinnerte der Prediger namentlich an jene Priester, die im letzten Jahrhundert aus der Pfarrei Grafenwöhr hervorgegangen seien, mit ihm „als Schlusslicht, in der Hoffnung, dass diese Kette weitergeht“. In Grafenwöhr und Gmünd seien sie alle „geformt“ worden. Und er gab sich sicher: „Hätte es nicht all die um sie herum gegeben, hätte es keine Primiz und keine Profess gegeben“! Jubiläen seien immer ein Grund Dank zu sagen an jene, die glaubten, damit eben der Glaube weitergehen könne. Jede Berufung brauche einen bereiteten Boden. Und dies sei hier „nachweislich sehr beeindruckend geschehen“.
„Wer glaubt, ist nie allen, wer glaubt, lässt nie allein“, erweiterte der Bischof und bezog sich als leuchtendes Beispiel auf den Gründer der Mallersdorfer Schwestern, den Seligen Paul Josef Nardini, Pfarrer von Pirmasens. In einer schwierigen Zeit habe er, selbst als lediges Kind Geborener, sich Ausgegrenzten, Schwachen, sozial Benachteiligten angenommen und mit einer „Handvoll Schwestern“ eine großartige Bewegung geschaffen. Pappenberger ging auf die vielseitigen Hilfsangebote der Mallersdorfer Schwestern ein, an deren Spitze gegenwärtig Generaloberin Jakobe Schmid Verantwortung trage.
In den Fürbitten brachte Frauenbundvorsitzende Doris Schreglmann verschiedene Anliegen vor Gott: Für alle Jubilare, die Stadt Grafenwöhr, Gemeinden und Familien, für junge Menschen auf der Suche nach einem erfüllenden Beruf, für Kranke und Alte, Verstorbene. Unter herzlichem Applaus beglückwünschte Pfarrer Müller Jakobe Schmid mit einem Blumenstrauß zum Profess-Jubiläum.
Grafenwöhr
23.07.2018 - 15:16 Uhr
Wer glaubt, ist nie allein
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