Über 250 Jahre ist die "Maria-Hilf"-Bergkirche am Annaberg schon alt – traditionell feiern die Grafenwöhrer anlässlich des Namenstags der heiligen Anna ihr Annafest mit Markt und verkaufsoffenem Sonntag. Dabei hat der liebe Petrus es fast ein bisschen zu gut gemeint, ließ er die Sonne doch unbewölkt auf Grafenwöhr herunterscheinen, was zumindest zur Mittagszeit die Menschen eher im Kühlen verweilen ließ.
Der Tag begann mit einem Kirchenzug vom Sudhaus zur Annabergkirche, wo Pfarrer Daniel Fenk einen Festgottesdienst zelebrierte. Parallel dazu fand in unmittelbarer Nähe an der Lourdesgrotte ein Kindergottesdienst statt.
Wie auf einem Basar
Anschließend konnte man sich beim Annamarkt am Marktplatz und beim Annafest im Stadtpark ein wenig entspannen. An der Schulstraße und am Grafenwöhrther Platz gab es zudem einen Flohmarkt des Bürgervereins, bei dem angesichts der hochsommerlichen Temperaturen fast ein wenig das Gefühl eines Basars in südlichen Urlaubsländern auf.
Mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner hatte sich hoher Besuch zum Annafest angekündigt – beim Landtagstruck konnten die Bürger mit ihr ins Gespräch kommen. Zuvor lieferten sich die Landtagsabgeordneten Tobias Reiß (CSU), Anna Schwamberger (Grüne), Tobias Gotthard (FW), Stefan Löw (AfD), Annette Karl (SPD) und Christoph Skutella (FDP) einen Schlagabtausch. Trotz der Hitze folgten etliche Bürger deren Diskussion und Fragestunde.
Tag der offenen Baustelle
Da derzeit in der Stadt auch baulich so einiges passiert, konnten die Bürger parallel dazu beim Tag der offenen Baustelle die Sanierung der Stadthalle und den Neubau des Landkreissiedlungswerks in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße in Augenschein nehmen. Das Kultur- und Militärmuseum sowie die Katholische Theatergruppe um Wolfgang Bräutigam boten ihre inszenierte historische Stadtführung in deutscher und englischer Sprache für die Besucher an.
Für Speis und Trank sorgte beim Annafest wie immer die Feuerwehr um Kommandant Alexander Richter. Die musikalische Untermalung steuerte eigentlich die Stadtkapelle Kemnath bei – diese wurde aber gegen Abend kurzerhand vom ""Korean Wind Orchestra" in den Feierabend geschickt.
Lichterprozession am Abend
Die Koreaner waren eigentlich nur zu Gast und sollten erst am Folgetag ein Konzert auf dem Schönberg geben, traten dann aber spontan im Stadtpark auf. Die Musiker erwiesen sich als ziemlich trinkfest und forderten damit sogar Bürgermeister Edgar Knobloch heraus. Am Ende gab es dann noch eine gemeinsame Interpretation des "Böhmischen Traums" mit der Kemnather Stadtkapelle.
Den Abschluss des Annafests bildete eine Lichterprozession von der Kirche St. Anna zur Kirche Mariä Himmelfahrt. Viele Häuser auf dem Weg waren mit Kerzen illuminiert – ein würdiger Festausklang.
Annafest
- Anlass:Einweihung der Kirche „Mariahilf“ am 26. Juli 1770, dem Namenstag der heiligen Anna. Seitdem jährliche Feier – ab Ende des 18. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts sogar acht Tage lang.
- Programm: Festmesse, Frühschoppen, Marktbuden und Bierausschank sowie Rahmenprogramm.
- Abschluss: Seit 1949 feierliche Lichterprozession mit Schlusssegen auf dem Marktplatz.
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