Zahlreiche koreanische Besucher im traditionellen koreanischem Hanbook (Kleid) und in alpenländischer Tracht waren in Grafenwöhr unterwegs. Auf Einladung der Stadt verbrachten zwei Jodelclubs aus Südkorea – aus der Hauptstadt Seoul sowie aus Incheon – während ihrer Europa-Tour ein verlängertes Wochenende in der Soldatenstadt. Den Kontakt hatte Musiker Benno Englhart hergestellt.
Bereits bei der Ankunft der Gäste kamen deutsche Freunde und Bekannte im Museumsinnenhof, um sie kennen zu lernen. Als Begrüßungsessen gab es Sau vom Spieß. Bayerische Unterhaltung bot das Duo „Er und Ich“ an Akkordeon und Tuba. Die koreanischen Gäste ließen es sich nicht nehmen, mit Gesangs- und Jodeleinlagen, sowie Opernarien und klassischen Standards eine Kostprobe ihres Repertoires zu geben.
Mit traditionellem koreanischem Essen wollten die Gäste des Jodelclubs "Edelweiss" etwas von der erlebten Gastfreundschaft an die Gastgeber zurückgeben. Dafür bereiteten sie in der Küche der Mittelschule koreanische Speisen wie „Bibimbap“, ein Reisgericht mit viel Gemüse, und „Bulgogogi“ , geschnetzteltes Rindfleisch, zu und servierten sie den Grafenwöhrern anschließend. „Es schmeckt hervorragend“, waren sich die Bekochten einig und holten sich Nachschlag. Bei einem Sektempfang stieß Bürgermeister Edgar Knobloch mit den Gästen auf die bayerisch-koreanische Freundschaft an. Insoog Kim, die Vorsitzende des Jodelclubs, bedankte sich für die herzliche Aufnahme und überreichte Geschenke, bevor es eine Stadtführung gab. Dabei zogen die Gäste in den farbenprächtigen Gewändern die Aufmerksamkeit auf sich.
Hintergrund
Wegen der Entwicklungshilfe für das asiatische Land wurden in den 60er Jahren koreanische Männer für den Bergbau und Frauen für die Arbeit in Krankenhäusern nach Deutschland abgeworben. Viele der Gastarbeiter entwickelten eine Begeisterung für bayerische und und vor allem alpenländische Musik. Bei der Rückkehr in ihr Heimatland entstanden schließlich Jodelclubs, um die Begeisterung für diese Traditionen zu pflegen. (myd)














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