Seit über zehn Jahren haben Schüler aus Grafenwöhr und Pilsen die Möglichkeit, durch Auslandspraktika außergewöhnliche Erfahrungen zu sammeln. Der regelmäßige Austausch zwischen tschechischen und deutschen Schülern ist Teil des Projekts "Ziel 3" - einer Maßnahme der Europäischen Union, die im bayrisch-tschechischen Grenzraum derartige Projekte unterstützt. Beim Aufenthalt werden die Schüler in den Praxisunterricht der jeweils anderen Berufsschule integriert. Dadurch lernen sie die Sprache und können außerdem neue Freundschaften knüpfen.
Anfang Dezember haben sich fünf Schüler des Berufsvorbereitungsjahres aus dem Fachbereich "Farbe" mit den Lehrkräften Stephan Auers und Johanna Rosner auf den Weg nach Pilsen gemacht. Zur Wochenmitte lösten Steven Lang und Miriam Sperber die Kollegen vor Ort ab. Einer der Initiatoren und langjähriger Begleiter der Auslandspraktika, Ehrenobermeister Hans Heldwein, begleitete die Gruppe.
Während des Aufenthalts in Pilsen gestalteten die Schüler an den Vormittagen auf dem Flur der Bauberufsschule vier Platten. Die Motive hatten sie bereits im Vorfeld in der Heimat geplant: Kräftige Kontraste und bunte Farben im "Pop-Art-Stil", frei nach Andy Warhol. Mit einem Projektor projizierten sie die Skizzen auf die Platten, malten sie ab und gestalteten sie farbig.
An drei kleinen Platten fertigten die Schüler zudem die Schriftzüge "Pilsen", "Grafenwöhr" und "Handwerk ohne Grenzen" an. Letzteres ist das Motto des Projekts "Ziel 3". Parallel dazu gestalteten die tschechischen Schüler eine Uhr mit den Daten des Austausches Dezember 2018 und den beiden Landesflaggen Tschechiens und Deutschlands.
An den Nachmittagen gab es freie Zeit, um Stadt und Kultur kennenzulernen. Eine Stadtführung endete am Christkindlesmarkt am Platz der Republik. Außerdem besichtigten die Schüler die Pilsener Urquell Brauerei, das Museum "Techmania" und das Baumuseum. Interessant für die Schüler war auch die Anfertigung eines eigenen Sgraffito-Bildes. Dazu nagelten sie einen Holzrahmen zusammen, füllten ihn mit Putz und bestrichen ihn mit Kalkfarbe. Nach dem Antrocknen erstellten sie die Kratzbilder. Dolmetscher Michal Vitusko begleitete die Gruppe und half dabei, Sprachbarrieren zu überwinden. Am Ende des Aufenthalts trafen sich die Schüler zu einem gemeisamen Abendessen.
Die Direktoren Miloslav Steffek und Peter Fleischmann stehen hinter den Auslandspraktika und wollen diese auch weiterführen, um Schülern weiterhin solch außergewöhnliche Erfahrungen zu ermöglichen.
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