Von der Kreisliga bis in die Landesliga aufsteigen - dieses Kunststück gelingt nicht vielen Mannschaften. Das SV-Team hat dies aber geschafft, und so wurde Spielern und Verantwortlichen erneut ein Empfang durch die Stadt mit Eintrag ins Goldene Buch zuteil. Mehr eine Ehre als Pflicht war das für sie, auch wenn der Spruch auf den Meistershirts annehmen lässt, so ein Aufstieg wäre etwas Unangenehmes: "Why always we?" - "Warum immer wir?"
SV-Vorsitzender Thomas Reiter erinnerte bei der Veranstaltung an den Aufstieg 1982. Der Sportpark werde nun Mannschaften aus ganz Bayern empfangen, betonte er und zeigte sich überzeugt, dass die jungen Spieler die gelb-roten Farben der SV würdig vertreten werden: "Ich bin vom Klassenerhalt überzeugt."
Trainer Roland Lang sind zwei Meisterschaftsfeiern in Folge nicht genug: "Nächstes Jahr möchte ich wieder eine Aufstiegsfeier, wenn unsere zweite Mannschaft in die Kreisklasse aufsteigt." Vor der Saison hatte er einen Bonus für den Erhalt der Klasse ausgehandelt. Durch den erneuten Aufstieg hat er diesen verfehlt. "Ich werd's verkraften", lachte er.
"68 Punkte, 22 Siege, 14 Mal zu Null gespielt", fiel seine nüchterne Analyse der Saison aus. Ausschlaggebend sei der Zusammenhalt in der Truppe gewesen - "und dass der Kader zusammen geblieben ist", erklärte der Trainer. Gezielte Verstärkungen seien sofort integriert worden und hätten die Stärken des Teams ergänzt. Besonders lobte Lang den Trainingsfleißigsten Alexander Sparrer (71 Teilnahmen), seinen besten Torschützen Patryk Bytomski (18 Tore) und Dominik Sandner, der als einziger alle 30 Spiele absolviert hat. Trotz der guten Hinrunde habe er aber nicht an einen Durchmarsch glauben wollen, merkte der Trainer an. "Wendepunkt war für mich das Spiel in Sorghof Ende März. Nach einem 0:2- und 1:3-Rückstand haben wir das Spiel noch gedreht und 4:3 gewonnen."
Bei aller Euphorie warnt Lang aber auch vor den Anforderungen in der Landesliga: "Die letzten Aufsteiger sind alle gleich wieder abgestiegen." Das Verhältnis von Siegen und Niederlagen werde sich ändern. Auch eine Serie von verlorenen Spielen könne mal passieren. "Es kann schon sein, dass wir auf Bad Kötzting fahren und uns dort eine Klatsche holen. Dann heißt es, daheim zusammen trotzdem ein Bier trinken, denn ändern können wir´s eh nicht mehr", sagte der Coach.
Bürgermeister Edgar Knobloch zeigte sich stolz auf die Fußballer, die ihm "ans Herz gewachsen sind". Das Team spiele nun in einer Liga, "die zum Sportpark passt", denn so eine Anlage sei in der Gegend sonst nirgends zu finden. Der Erfolg komme von der harten Trainingsleistung, und die Wahrnehmung des Aufstiegs sei der richtige Schritt, auch wenn die nächste Saison hart werde, meinte der Bürgermeister. Er hatte extra ein "Meister-Bier" mit dem Logo und dem Aufstiegsfoto des Vereins besorgt. Knobloch wünschte den Fußballern, dass sie "einfach so bleiben" sollen, wie sie sind, "dann wird das nächstes Jahr schon klappen".
Entgegen der Gewohnheiten am Sportpark endete die Feier nicht erst am frühen Morgen. Trainer Roland Lang hatte für den nächsten Morgen schon wieder ein Training angesetzt: Die Vorbereitung auf die neue Saison läuft bereits seit einigen Wochen. "Das ist schon okay. Gefeiert haben wir nach dem Aufstieg genug", sagte Spielführer Johannes Renner dazu. Dieter Kraus hat zum zweiten Landesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte eine Festschrift mitgestaltet. Die Einnahmen soll für die Fahrtkosten verwendet werden.
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