Der amtierende Vorsitzende des Junge Union Kreisverbandes Neustadt/Waldnaab, Benedikt Grimm, hatte bereits angekündigt, nach sechs Jahren nicht mehr für den Vorsitz zu kandidieren. Seine Nachfolgerin soll nun Marina Placzek aus Grafenwöhr werden.
Placzek ist 27 Jahre alt und gelernte Bürokauffrau. Die junge Frau stammt aus Grafenwöhr und arbeitet augenblicklich als Assistentin der Geschäftsleitung bei einem Architekturbüro. Mit 14 Jahren war sie bei einem Politpicknick der Jungen Union Grafenwöhr in die Jugendorganisation eingetreten. In den vergangenen Jahren war sie dort und im Kreis recht aktiv gewesen: Sie ist sowohl stellvertretende Orts- als auch Kreisvorsitzende und war bei der Kommunalwahl 2020 Stadtratskandidatin der CSU sowie Kandidatin für den Kreistag auf der Jungen Liste. Zuletzt vertrat sie den Kreisverband auch bei den Kreisvorsitzendenkonferenzen, den Sitzungen der bayerischen JU-Kreisverbände.
Dabei hat sie offenbar dem aktuellen Vorstand imponiert: Placzek berichtet, dass die Suche nach Grimms Nachfolger bereits länger lief und sie schon vorher auf eine mögliche Kandidatur angesprochen worden war. Dabei habe sie stets signalisiert, bereit zu sein mehr Verantwortung zu übernehmen.
"Im Oktober hat mich Benedikt Grimm dann selbst angerufen und mich gefragt, ob ich mir den Kreisvorsitz der Jungen Union zutrauen würde. Ich habe sofort ja gesagt", berichtet sagt sie. Nun wurde sie bei einer Online-Kreisausschusssitzung einstimmig für den Vorsitz nominiert. Ein Gegenkandidat ist nicht in Sicht, was Placzeks Wahl für den Vorsitz des größten JU-Kreisverbandes in Bayern mit über 1000 Mitgliedern hochwahrscheinlich macht.
"Ich wäre die erste Frau, die den Kreisverband Neustadt leitet und trete in Fußstapfen von Stephan Oetzinger, Ludwig Würth und Benedikt Grimm", erklärt sie schon ein wenig stolz. An der Politik fasziniert Placzek die Möglichkeit aktiv zu gestalten, mitzuwirken und sich einzusetzen. Bei den Wahlen 2020 hat sie gelernt was Wahlkampf auf Kommunal- und Kreisebene bedeutet und war begeistert. Sie habe Feuer gefangen und ihr Ehrgeiz für den Kreisvorsitz oder noch höhere Ebenen seien geweckt worden, sagt sie.
Ihre Vision als Kreisvorsitzende wäre ein "Wiederbeleben" und aktiveres Auftreten der Jungen Union. "Ich möchte die Zusammenarbeit mit den 28 einzelnen Ortsverbänden stärken. Aktuell stellt die Junge Liste fünf Kreisräte, da geht vielleicht noch mehr." Von der Bedeutung des Kreisverbandes hat sie eine genaue Vorstellung: "Der Kreisverband ist die Mutter der Ortsverbände und das Kind der großen Politik."
Die Wahl findet auf der Kreisversammlung traditionell im Mai oder Juni statt - sofern Corona dies zulässt, denn es soll eigentlich eine Präsenzveranstaltung sein. Der Ort ist noch offen. Placzek hätte die Veranstaltung aber gerne in den westlichen Landkreis gelegt. Dort sollen dann die Delegierten der Ortsverbände über ihre Kandidatur abstimmen.
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