Grafenwöhr
19.10.2025 - 11:54 Uhr

Mummpitz-Theater in Grafenwöhr: Anspruchsvolles Spiel, aber wenig Besucher

Manchmal muss man das Richtige tun, auch wenn es eigentlich verboten ist – diese Botschaft lehrten die Schauspieler Panja Rittweger und Gabriel Drempetic in "Baby Dronte". Leider erreichte diese Botschaft nur wenige Gäste.

In einem moralischem Konflikt fanden sich Panja Rittweger und Gabriel Drempetic wieder. Die beiden Schauspieler des Mummpitz-Theaters für Kinder aus Nürnberg spielten die Kapitänin und den Smutje auf der "Krautsand", einem Schlepper in einem großen Hafen. Doch nach einem schweren Sturm war ihr Schiff kaputt, die Reparatur sollte fast 50.000 Euro kosten, die sie aber nicht hatten.

Doch aus den Nachrichten erfuhren sie eine wissenschaftliche Sensation, die ihnen später sogar Ärger mit der Polizei einbrachte: Auf Mauritius war ein Dronten- beziehungsweise Dodo-Ei gefunden worden, das aber weggespült wurde. Die Vögel gelten seit Jahrhunderten als ausgestorben. Und genau dieses Ei hatten sie im Meer gefunden. Finderlohn: 50.000 Euro.

Doch wie es eben so ist, bleiben Eier meist nicht Eier, sondern es schlüpfen irgendwann Küken daraus. Und so hielten sie nun "Baby" in den Armen, das die Kapitänin und den Smutje für seine Eltern hielt. Sie übergaben es trotzdem, kassierten den Finderlohn und ließen die "Krautsand" reparieren.

Doch damit begannen die Albträume und Gewissensbisse. Schließlich war für Panja Rittweger klar: "Eine Kapitänin muss tun, was eine Kapitänin tun muss." Sie befreiten Baby Dronte und brachten es zurück nach Mauritius zu seiner wahren Mutter. Dort waren die Dodos gar nicht ausgestorben, sondern hatten sich nur gut versteckt.

All diese Geschehnisse erzählten Rittweger und Drempetic in Rückblenden von der Polizeiwache aus. Hatten die Kinder anfangs etwas Schwierigkeiten in die Handlung einzusteigen, gab es zum lebendigen Spiel der beiden Schauspieler dann doch einige Lacher. Leider erweckte die Aufführung nicht das ganz große Interesse: Die beiden Vorstellungen besuchten etwa je 35 Menschen.

Aber Rittweger und Drempetic belastet sowas nicht, wie sie nach der Show sagen. Sie sind Profis: "Das Wetter war ja schön und man weiß nie, was sonst so los ist." Sie erklären, was für sie ein Kindertheater ausmacht: "Man braucht gute Geschichten, die die Kinder ansprechen. Und vor allem muss man die Kinder ernst nehmen."

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.