Grafenwöhr
17.06.2018 - 17:37 Uhr

Stopp, wenn's unangenehm wird

Referentinnen vom Verein Dornrose zu Gast beim St.-Michaels-Werk

Raum für Diskussion, Übungen und Erfahrungsaustausch zum Thema sexuelle Belästigung boten Elisabeth Scherb und Sophia Zeitler (von links) vom Verein Dornrose den Grafenwöhrer Berufsschülern. Stellvertretende Schulleiterin Eva Rößner dankte bei den Referentinnen für ihren Einsatz. wrm
Raum für Diskussion, Übungen und Erfahrungsaustausch zum Thema sexuelle Belästigung boten Elisabeth Scherb und Sophia Zeitler (von links) vom Verein Dornrose den Grafenwöhrer Berufsschülern. Stellvertretende Schulleiterin Eva Rößner dankte bei den Referentinnen für ihren Einsatz.

(wrm) Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz gibt es immer und überall: Dies war eine der Tatsachen, die Elisabeth Scherb und Sophia Zeitler den Jugendlichen vermittelten. Die beiden Referentinnen vom Verein Dornrose wollten dadurch die Schüler der Fachklassen der privaten Berufsschule des St.-Michaels-Werk für das Thema sensibilisieren.

Der Verein Dornrose richtet sich an alle, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, die Erfahrungen damit gemacht haben oder die mit Menschen Kontakt haben, die betroffen sind. Dornrose ist für alle Frauen, Jugendlichen und Kinder offen. Die Beratungen sind kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Darüber hinaus nimmt der Verein präventive Aufgaben wahr, beispielsweise durch Informationsbesuche an Schulen. Auch an der privaten Berufsschule des St.-Michaels-Werks wollten die Referentinnen den Schülern Gelegenheit geben, persönliche Grenzen kennen zu lernen und Erfahrungen in einem geschützten Rahmen austauschen zu können.

In Vorstellungsrunden wurde geklärt, wo es am Arbeitsplatz zu sexueller Belästigung kommen kann. Was steckt hinter dem Begriff? Auch dies zeigten Scherb und Zeitler auf: "Sexuelle Belästigung kann bereits mit Blicken anfangen. Dies ist jedoch gesetzlich verboten."

Das Allgemeine Gleichberechtigungs- und Gleichstellungsgesetz verbietet eine Diskriminierung. Des Weiteren schützt die Jugendlichen in der Ausbildung das Berufsbildungsgesetz und das Jugendarbeitsschutzgesetz, die sexuelle Belästigung verbieten. Sollte es zu Belästigungen kommen, sind Arbeitgeber in der Pflicht, diese Richtlinien einzuhalten und Beschwerden ernst zu nehmen. Vertrauenspersonen spielen darüber hinaus immer eine wichtige Rolle.

Bei Übungen machten die Schüler eigene Erfahrungen. Sie sollten aufeinander zugehen, aber stehen bleiben, bevor es für sie unangenehm wird. Dies diente dazu, die eigene Distanzzone aufzuzeigen. Bei einer anderen Übung gingen die Schüler im Kreis und zeigten eine vorgegebene Stimmung nach einem guten oder schlechten Tag. Zweck war, Stimmungen und Gefühle der anderen zu erkennen, sich aber auch seiner eigenen Laune bewusst zu werden.

Stellvertretende Schulleiterin Eva Rößner bedankte sich bei den Referentinnen. "Es ist gut für unsere Schüler, dass für diese Thematik Leute von extern kommen. Die Jugendlichen können so ungezwungen diskutieren und wichtige Erfahrungen sammeln", betonte sie.




 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.