Grafenwöhr
06.08.2019 - 09:30 Uhr

"Tiroler Bua" aus Kenia

Die Gläubigen in Grafenwöhr brauchen keine Angst zu haben, dass sie ihn nicht verstehen. Pfarrer Gilbert Mburu Kabiru aus Kenia spricht ausgezeichnet Deutsch. Er ersetzt derzeit Pfarrer Bernhard Müller.

Pfarrer Gilbert Mburu Kabiru ist für Pfarrer Bernhard Müller als Urlaubsvertretung in Grafenwöhr. Ihm zur Seite steht Pfarrsekretärin Anita Stauber. Bild: rgr
Pfarrer Gilbert Mburu Kabiru ist für Pfarrer Bernhard Müller als Urlaubsvertretung in Grafenwöhr. Ihm zur Seite steht Pfarrsekretärin Anita Stauber.

Der aus Kenia (geboren in Eldoret) stammende Pfarrer Gilbert Mburu Kabiru ist noch bis 20. August in Grafenwöhr, um Pfarrer Bernhard Müller während seines Urlaubs zu vertreten. "Mit 17 Jahren hatte ich das Gespür, es könnte gut sein, Priester zu werden", erzählt der 39-Jährige. Damals war er Mitglied bei einer Organisation mit jungen christlichen Studenten.

Im Jahr 2000 trat Pfarrer Gilbert Mburu Kabiru ins Priesterseminar ein; es folgten das Philosophie- und Theologiestudium und schließlich am 15. November 2008 die Priesterweihe. Seit fünf Jahren studiert er in Innsbruck und schreibt seine Doktorarbeit in Pastoraltheologie. Deshalb bezeichnet ihn Pfarrsekretärin Anita Stauber lachend auch als "Tiroler Bua". In der Doktorarbeit geht es um Suchtprobleme, denn viele seiner Landsleute in Kenia haben HIV. Außerdem gibt es dort viele Waisenkinder.

Stauber hat den Pfarrer auch zum Deutsch-Amerikanischen Volksfest begleitet. "Es war ein tolles Erlebnis", resümiert er. Das Gäubodenfest in Straubing kannte er bereits, aber in Grafenwöhr habe ihn "die Mischung berührt". Ein Pfarrer der US-Armee, Chris Kopec, den er beim Volksfest kennenlernte, zeigte ihm die Netzaberg-Chapel. "Diese ist faszinierend, denn hier können mehrere Konfessionen Gottesdienst feiern. Es wäre auch eine Idee für Kenia", überlegt Pfarrer Gilbert Mburu Kabiru.

Auf die Frage "Gibt es bereits Kontakte zu den Grafenwöhrern?" antwortet der Pfarrer: "Da ist Anita, der Pfarrer (Müller) hat mich aus Weiden abgeholt, und Elisabeth (Schmidt) hat für mich gekocht. Ja, und da ist auch noch der Franz (Schmid) aus Gmünd. Er hat mir ein Fahrrad zur Verfügung gestellt und mir das Freibad gezeigt." Einige der Frauenbund-Mitglieder haben den Pfarrer auch zum Essen in den Gasthof "Post" eingeladen. "Dort habe ich Knödel gegessen. Die waren sehr gut."

 
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