Bereits seit 2019 arbeiten die zehn Kommunen des westlichen Landkreises Neustadt/WN als Arbeitsgemeinschaft im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zusammen. Der Zweck war das gemeinsame Abgreifen und Verteilen von Fördergeldern, beispielsweise des Regionalbudgets des Amts für ländliche Entwicklung, und damit die Weiterentwicklung der Region.
Aus der Arbeitsgemeinschaft entstand nun die Idee, sich in einer Organisation zusammenzuschließen, um die Aufgabe besser erfüllen zu können. Unter den verschiedenen möglichen Rechtsformen fiel die Wahl auf einen Verein. Die Vereinsgründung war zunächst als Präsenzveranstaltung vorgesehen, jedoch gelten Vereinstreffen als private Zusammenkunft und sind wegen der Coronapandemie augenblicklich untersagt. So wurde am 20. April per Online-Meeting der Verein "ILE Region VierStädtedreieck im Oberpfälzer Hügelland" gegründet, wofür das Amtsgericht die rechtliche Zulässigkeit erklärt hatte. Den Vereinsvorsitz wird Grafenwöhrs Bürgermeister Edgar Knobloch übernehmen. Die Bürgermeister Thorsten Hallmann aus Schwarzenbach und Albert Nickl aus Speinshart agieren als seine Stellvertreter. Die Bürgermeister Alexander Goller (Vorbach), Carmen Pepiuk (Trabitz), Johannes Schmid (Schlammersdorf), Jürgen Kürzinger (Kirchenthumbach), Marcus Gradl (Eschenbach), Bernhard Stangl (Pressath) und Wolfgang Haberberger (Neustadt am Kulm) sind als Beisitzer eingesetzt. Kassenprüfer werden Michael Eisner, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach, und Karl Stopfer, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach, sein. Geschäftsstelle der Umsetzungsbegleiterin Annika Schreier wird im Grafenwöhrer Rathaus sein, sie ist momentan in Mutterschutz und wird von Birgit Plößner vertreten. Der Mitgliedsbeitrag für die Kommunen soll bei 85 Cent im Jahr pro Einwohner liegen, muss aber von den jeweiligen Gemeinderäten erst noch bewilligt werden.
Der Vereinszweck ist "die nachhaltige Entwicklung der Mitgliedsgemeinden auf ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Gebieten". Dazu gehören die Verwirklichung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts von 2019, die Planung und Durchführung von Projekten, die Pflege und Verbesserung des Images des Kooperationsraums sowie die Koordination und Umsetzung touristischer Aktivitäten. Aktuell anstehende Projekte sind die Entwicklung eines neuen Konzepts für den Freizeitsee Dießfurt, der Ausbau des Kernwegenetzes und das Aufstellen einer Homepage.
Vorsitzender Edgar Knobloch erklärte, dass der Vereinsbeitritt für jeden – auch juristische Personen – möglich sei. Die Person wäre dann Fördermitglied, hätte aber kein Stimmrecht. Der Mitgliedsbeitrag liegt bei zehn Euro im Jahr. Es gebe bereits auch mehrere ILE-Zusammenschlüsse in anderen Gegenden, die sehr an einer Zusammenarbeit interessiert seien. Hallmann betonte, durch das gemeinsame Auftreten habe man einen besseren Zugang zu Fördertöpfen und sei ein stärkerer Verhandlungspartner. Nickl bestätigte die Bedeutung des gemeinsamen Auftretens: "Wir sind zehn Gemeinden und wollen mit einer Stimme sprechen." Bürger, die gute Ideen haben, können jederzeit ihre jeweiligen Bürgermeister als Ansprechpartner kontaktieren, fügte Knobloch hinzu. Die Vorschläge würden dann auf den regelmäßigen ILE-Sitzungen vorgestellt.
"Wir sind zehn Gemeinden und wollen mit einer Stimme sprechen."
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