Griesbach bei Mähring
25.01.2019 - 10:49 Uhr

Zukunft für zerstörte Kapelle

Nach der Plünderung und Brandstiftung in der Schnurrerkapelle bei Griesbach hatte die Besitzerin jede Hoffnung verloren. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung brachte ihr nun einen beachtlichen Scheck und neuen Mut.

von DTR
Die Ruine wurde aufgeräumt, winterfest mit einer Plane abgedeckt und weihnachtlich dekoriert. Die Planungen für einen Neuaufbau laufen. Bild: dtr
Die Ruine wurde aufgeräumt, winterfest mit einer Plane abgedeckt und weihnachtlich dekoriert. Die Planungen für einen Neuaufbau laufen.

Die vor gut 35 Jahren schwer erkrankte Hilde Schnurrer schwor im Falle ihrer Genesung eine Marienkapelle erbauen zu lassen. Mit dem Leben davongekommen, ließ sie 1986 zusammen mit ihrer Mutter Lina eine Feldkapelle errichten. Die damals 800 Meter westlich der Griesbacher Pfarrkirche entstandene Schnurrerkapelle musste seither einiges erleiden.

Baum stürzt auf Dach

Schon 2008 nutzten Metalldiebe die abgelegene Lage am Waldesrand um Fensterbleche, Dachrinnen und Fallrohr zu entwenden. Ein Jahr darauf beschädigte ein bei schweren Unwettern umgestürzter Baum das Dach des Gebäudes. Trotz der Rückschläge ließ Hilde Schnurrer ihr kleines Marienhaus immer wieder herrichten. Stets hegte, pflegte und schmückte sie das gut neun Quadratmeter große Gotteshäuschen. "Groß war der Schock, die Kapelle im Oktober vergangenen Jahres total zerstört zu sehen", erzählt die Besitzerin. Unbekannte Täter hatten erst den Opferstock ausgeräumt und dann wohl vorsätzlich Brand gelegt. "Nachdem ich die Kapelle bis auf die Grundmauern niedergebrannt und total zerstört gesehen hatte, war mein Mut verloren", verrät Schnurrer. Wegen der enormen finanziellen Belastung hätte sie sich nicht an einen Neuaufbau getraut.

Umso größer war ihre Überraschung über die riesige Anteilnahme der Bevölkerung. Die Menschen und Vereine aus der Region taten sich nach dem Anstoß von Monika Haberkorn zusammen und organisierten unter der Leitung von Katrin Weiß vom Chor "Grenzenlos" ein Benefizkonzert in der Griesbacher St. Martins Kirche. Bei dieser Veranstaltung kamen bei Gesang vom Griesbacher Chor "Grenzenlos", instrumentaler Unterstützung von Wolfram Strehl, Andy und Kerstin Fritsch, Marina Richtmann, Benjamin Gleißner und einem Rahmenprogramm der örtlichen Vereine reichlich Spenden zusammen.

Große Hilfsbereitschaft

Bei der Spendenübergabe legten die Griesbacher Vereine Frauenbund, Frauen des OWV, Soldatenkameradschaft, Feuerwehr, OWV und die Familie Müller mit den Einnahmen des Ascher Johannisfeuers noch einen erheblichen Betrag oben drauf. Insgesamt konnte die Gemeinschaft somit einen Scheck in Höhe von 2700 Euro an die sichtlich ergriffene Kapellenbesitzerin übergeben. "So eine Anteilnahme und Hilfsbereitschaft hätte ich nie erwartet", meint Hilde Schnurrer. Sie habe jetzt keine Angst mehr den Wiederaufbau in Angriff zu nehmen. Sie freue sich darauf und sprach ein herzliches Vergelt's Gott an alle Unterstützer aus. "Es ist von nun an nicht mehr meine Kapelle, sondern unsere." Fürs Erste wurde die Ruine aufgeräumt, winterfest mit einer Plane abgedeckt, aber von Hilde Schnurrer trotzdem weihnachtlich dekoriert. Es laufen mittlerweile sogar schon Planungen für die zukünftigen Arbeiten. Auch hier werden die Griesbacher Vereine unterstützen und ihre handwerklichen Fähigkeiten mit einbringen.

Einen Scheck über 2700 Euro übergaben (von links) Bianca Gradl (OWV), Rosi Czepa (Frauenbund), Marion Röckl (Frauenbund), Domink Müller (Asch), Stefan Wurm (Soldatenkameradschaft), German Hartmann (FFW), Günter Gradl (OWV), David Riedl (FFW), Ingrid Haberkorn (OWV-Frauen), Ludwig Gradl (Soldatenkameradschaft), Rosi Rödl (Chor), Heidi Zoller (OWV-Frauen), Karin Werner (Chor) und Rupert Müller (Asch) an Hilde Schnurrer (Bildmitte). Bild: dtr
Einen Scheck über 2700 Euro übergaben (von links) Bianca Gradl (OWV), Rosi Czepa (Frauenbund), Marion Röckl (Frauenbund), Domink Müller (Asch), Stefan Wurm (Soldatenkameradschaft), German Hartmann (FFW), Günter Gradl (OWV), David Riedl (FFW), Ingrid Haberkorn (OWV-Frauen), Ludwig Gradl (Soldatenkameradschaft), Rosi Rödl (Chor), Heidi Zoller (OWV-Frauen), Karin Werner (Chor) und Rupert Müller (Asch) an Hilde Schnurrer (Bildmitte).
Nachdem Hilde Schnurrer die bis auf die Grundmauern niedergebrannte und total zerstörte Kapelle sah, war ihr Mut vorerst verloren. Bild: dtr
Nachdem Hilde Schnurrer die bis auf die Grundmauern niedergebrannte und total zerstörte Kapelle sah, war ihr Mut vorerst verloren.
 
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