Groschlattengrün bei Pechbrunn
27.10.2019 - 10:16 Uhr

Deutlicher Wandel

Die Veränderungen in der Bestattungskultur waren Thema des Gemeindeabends der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Groschlattengrün.

Gut besucht war der Gemeindeabend in Groschlattengrün. Bild: exb
Gut besucht war der Gemeindeabend in Groschlattengrün.

Pfarrer Klaus Wening gab einen Rückblick auf die Entwicklung der Bestattungskultur. „Seit Menschen denken können, das heißt ein Bewusstsein für sich selbst entwickelt haben, seitdem machen sich Menschen auch Gedanken über ein Leben nach dem Tod mit der Konsequenz, dass sie ihre Verstorbenen bestatten“, informierte er beim Gemeindeabend der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Groschlattengrün. "So fanden die ersten Bestattungen bereits vor circa 90.000 bis 120.000 Jahren statt."

Erwähnung fanden auch die Bestattungskulturen in der Antike, wie in Ägypten, Griechenland und Rom. Die christliche Bestattungskultur ergibt sich aus den „sieben Werken der Barmherzigkeit“, wonach es Christenpflicht ist, die Verstorbenen zu bestatten, so Pfarrer Wening. Viele Jahrhunderte lang galt die Erdbestattung als einzig mögliche Bestattung, ging man doch von der leiblichen Auferstehung aus. Erst im 19. Jahrhundert wurden Feuerbestattungen durchgeführt, erstmals 1874 in Dresden, berichtete Klaus Wening.

Die heutige Bestattungskultur sei von einer deutlichen Individualisierung gekennzeichnet. Baum-, See-, Wiesen- oder auch anonyme Bestattungen nähmen zu. Nicht alle Bestattungsformen seien in Deutschland zulässig.

Deutlich wurde: Der Wandel der Bestattungskultur macht auch um den ländlichen Raum keinen Bogen. Der Kirchenvorstand wird sich in den nächsten Jahren damit befassen, welche Bestattungsformen auf dem Groschlattengrüner Friedhof angeboten werden können und auch dem christlichen Auftrag einer würdevollen Bestattung entsprechen.

Musikalisch umrahmt wurde der Gemeindeabend wieder vom Kirchenchor der Gemeinde unter der Leitung von Elke Kastner.

 
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