Über herrliches Sommerwetter durften sich die Feuerwehr und der Schützenverein Großensees freuen, die am Sonntag ein Gartenfest und am Montag ein Weinfest veranstalteten. Zum Auftakt der Feierlichkeiten gab es am Sonntagvormittag einen Kirchenzug und einen Festgottesdienst vor dem Gerätehaus, im Anschluss folgte die kirchliche Segnung des 2021 gebraucht gekauften und kürzlich in Dienst gestellten Tragkraftspritzenfahrzeugs.
"Ein großer Tag für die Feuerwehr Großensees", betonte Bürgermeister Johann Burger angesichts der Tatsache, dass es sich um das erste motorisierte Fahrzeug in der 124-jährigen Geschichte der Feuerwehr Großensees handelt. Für die musikalische Umrahmung der Feierlichkeiten sorgte der Musikverein Wiesau unter Leitung von Josef Polata. Am Kirchenzug und am gut besuchten Festgottesdienst beteiligten sich auch zahlreiche Mitglieder von benachbarten Feuerwehren.
Kaplan Daniel Schmid betonte in seiner Predigt, dass die Feuerwehren an 365 Tagen im Jahr zum Eingreifen bereit seien. "Unsere Feuerwehren helfen mit technischem Know-how und viel Einsatzbereitschaft." In dieser Entschiedenheit sah er auch Parallelen zu Gott. Auch er wolle, dass sich die Menschen entschieden zu ihm bekennen. "Zeigen wir diese Entschlossenheit zu Gott, lassen wir spüren, dass wir Christen sind", so Schmid.
Uneigennütziger Einsatz
Der Kaplan bedauerte aber, dass diese Entschiedenheit heute vielfach auch in der Kirche und in der Politik fehlten. "Wir brauchen wieder mehr das Gute für die Menschen. Gott liebt die Menschen." Die Feuerwehren zeigten Entschiedenheit und Entschlossenheit bei ihrer Arbeit immer wieder. "Sie setzen sich uneigennützig für den Nächsten ein. Dafür gilt es, heute auch mal ein ,Vergelt's Gott' zu sagen", erklärte Kaplan Schmid und rief dazu auf, weiter für den Dienst in der Feuerwehr zu brennen. "Und lassen wir unser Herz brennen für Gott." Schließlich erteilte der Kaplan dem Tragkraftspritzenfahrzeug den Segen und wünschte den Aktiven stets eine gute Heimkehr.
Im Anschluss zog der Musikverein Wiesau mit den Vereinen zum Festgelände, wo vor dem allgemeinen Festbetrieb noch ein kurzer Festakt anstand. Feuerwehr-Vorsitzender Matthias Härtl freute sich über das Kommen vieler Vereine und dankte allen ehrenamtlichen Kräften seiner Wehr, die das Fahrzeug umgebaut und ausgerüstet haben. Kommandant Thomas Lindner erinnerte an die Hintergründe für den Fahrzeugkauf: "Wir suchten ein Nachfolgefahrzeug für unseren Tragkraftspritzenanhänger aus dem Jahr 1965." Die Anschaffung sei eine dringende Notwendigkeit gewesen. 15 Feuerwehrangehörige hätten das Fahrzeug in mehr als 800 ehrenamtlichen Arbeitsstunden für den Dienst vorbereitet. Die Gemeinde investierte rund 30 000 Euro in Kauf und Ausstattung.
Beeindruckende Entwicklung
Landrat Roland Grillmeier hatte als gebürtiger Großenseeser ein Heimspiel. Er nannte es beeindruckend, was in den vergangenen Jahren von der Feuerwehr Großensees geschaffen wurde, beginnend mit dem Neubau des Gerätehauses. "Ihr dürft stolz auf eure Feuerwehr sein, erst ein neues Gerätehaus und jetzt ein Fahrzeug." Der Landrat dankte den Brandschützern für ihren großartigen Einsatz. "Unsere Feuerwehren sind dringend notwendig, wie der kürzliche Brand in Großensees und in Neudorf gezeigt hat", sagte Grillmeier und lobte auch, dass hier vor Ort zusammengehalten und angepackt werde. Abschließend überreichte der Landrat einen 500-Euro-Scheck an Vorsitzenden Matthias Härtl und Kommandanten Thomas Lindner.
Bürgermeister Johann Burger nannte die Neuinvestition einen weiteren wichtigen Baustein für die Sicherheit der Menschen. "Wir haben eine praktische Lösung gefunden", freute sich Burger und dankte der Wehr für ihren selbstlosen Einsatz. "Die Feuerwehren sind ein unverzichtbarer Teil unseres Gemeinschaftslebens." Die Wichtigkeit der Brandschützer habe sich erst kürzlich wieder gezeigt, als in Großensees vier Hektar Feld und ein Hektar Wald brannten. "Ihr habt eine super Truppe, bitte macht weiter so", sagte der Bürgermeister.
Kreisbrandrat Andreas Wührl gratulierte zur Anschaffung des Fahrzeugs und dankte der Feuerwehr Großensees für die Eigeninitiative. Auch er wünschte eine stets unfallfreie Fahrt und eine stets sichere Heimkehr.
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