Für die vorbildhafte Sanierung und Revitalisierung ortsbildprägender Gebäude und für herausragende zeitgenössische Architektur in bayerischen Dörfern hat Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber zwölf private und kommunale Bauherren aus Bayern mit Staatspreisen für Dorferneuerung und Baukultur ausgezeichnet. Unter den Preisträgern waren auch Projekte in Großkonreuth (Gemeinde Mähring) und Riglasreuth (Gemeinde Neusorg) aus dem Landkreis Tirschenreuth.
Der Ort Großkonreuth wurde mit dem Staatspreis ausgezeichnet, weil er es geschafft hat, durch eine Multifunktionsscheune Aktivitäten zurück in die Dorfmitte von Großkonreuth zu bringen. Mit der Neugestaltung des Dorfangers sei unter intensiver Einbeziehung der Dorfgemeinschaft ein vielfältig nutzbarer Freiraum und beliebter Treffpunkt für alle Generationen entstanden, so das Ministerium in einer Pressemitteilung. Die Multifunktionsscheune in Holzrahmenkonstruktion und Lärchenholzverschalung füge sich ganz selbstverständlich in den Ort ein. Die Freiraumgestaltung trage wesentlich zu einer städtebaulichen Aufwertung an zentraler Stelle bei und leiste einen Beitrag zur sozialen Dorfentwicklung. Hervorgehoben wurden auch die Öffnung des verrohrten Weißbachs und die Einbindung des Elementes Wassers, die Anlage eines Spielplatzes, die Reduzierung der befestigten Fläche auf ein Minimum und die Bepflanzung.
Nach Riglasreuth ging der Preis für die Instandsetzung des "Kolpinghauses", eines Nachkriegsbaus. Dies sei eine zeitgemäße Botschaft zum "Erhalt der Grauen Energie der 1950er-Jahre-Bauten". Das 1952 errichtete Vereinsheim war aufgrund seines desolaten Bauzustands nicht mehr nutzbar. Nach der gelungenen Instandsetzung steht das Vereinsheim als moderne Tagungsstätte der gesamten Dorfgemeinschaft als Treffpunkt zur Verfügung. Durch die Maßnahmen, darunter auch die Erneuerung der Heizungs- und Haustechnik sowie die Neuorganisation der Küche und der Sanitäranlagen, habe der CO2-Ausstoß um fast 70 Prozent reduziert werden können, lobt das Ministerium.
"Mit bewundernswertem Engagement und viel Mut haben Sie dafür gesorgt, charakteristische Gebäude im Ort zu erhalten und zeitgerecht zu nutzen oder mit moderner Architektur ländliche Baukultur weiterzuentwickeln", lobte die Ministerin bei dem Festakt in der Münchener Residenz.
Der Staatspreis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit jeweils 3000 Euro dotiert. Die Sieger waren von einer Fachjury aus Architekten, Heimatpflegern und Fachleuten der Verwaltung für Ländliche Entwicklung aus rund 1700 Projekten ausgewählt worden.
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