Lachen schallt durch das voll besetzte Festzelt am Gelände des Steinbruchs in Großkonreuth. Die Theatergruppe der Feuerwehr Großkonreuth inszeniert das Stück "Da Onkel lässt es krachen". Wie Souffleuse Anna Häring dem Publikum bei der Premiere am vergangenen Freitag einleitend erklärt, erzählt es vom Leben auf dem Bauernhof der Moiers in den 50er Jahren. Eine Zeit, in der Urlauber in Schwärmen anreisen. Doch der Hausherr stellt sich quer, er möchte keine Feriengäste bei sich am Hof einquartieren.
Doch Walter Moier (gespielt von Josef Schweimer) steckt in einer Zwickmühle. Er muss haufenweise Schulden an die Bank zurückzahlen, ist aber fast pleite. Denn mit dem Verkauf seiner Butter kann er keinen Reichtum anhäufen. Moiers Sohn Andreas (Stefan Hecht) hätte schon längst etwas geändert und den Hof für Touristen geöffnet. Doch der Vater verwehrt das. Das Leben der Hofbewohner steht vor einem Wendepunkt, als der Hausherr einen Brief bekommt. Doch der ist zunächst skeptisch.
Rettendes Erbe
Seine Frau Maria (Steffi Weidhas) ist die gute Seele auf dem Anwesen. Als die Oma (Michaela Reber) von einem Gichtanfall geplagt wird, konsultiert Maria eine ganz besondere Dorfbewohnerin, die Kräuterhexe (Elvira Gmeiner). Sie erntet bereits mit ihrem ersten Erscheinen kräftigen Applaus vom Publikum. Die redselige Dorfbewohnerin hat das richtige Mittelchen gegen Gicht in ihrem Kräuterkörbchen dabei. Den schwerhörigen Opa (Josef Bartsch) erheitert das, doch auch er hat ein Laster: Pfeife rauchen. Das möchte Ramona (Annalena Bartsch), die Freundin von Andreas, dem alten Herrn austreiben. Mit Mühe kämpft sie auch um die Sympathie vom Hofherren Walter, der seine Schwiegertochter aber nur zögerlich akzeptiert. "In Österreich gibt's eine Jause, bei uns macht man 'ne kleine Pause", reimt der Sepp (Heiko Meyer), der auf dem Hof hilft. Mit seinen Reimen trifft er den Nerv des Publikums, das nach jedem Vers herzhaft lacht. Den Bauer Walter bringt er damit allerdings regelmäßig auf die Palme.
Als der Hausherr seinen Brief liest, ist er überglücklich. Sein verstorbener Zwillingsbruder Georg möchte ihm einen Batzen Geld vererben. Der Hof scheint gerettet. Doch für das Erbe muss Walter vier Bedingungen erfüllen. Dazu gehört auch, ein Foto von Georg an die Hoftüre zu hängen. Diese und auch die anderen Bedingungen haben Konsequenzen, denn mit dem Bild von Georg zieht auch sein Geist mit auf den Hof. Die Oma findet das alles äußerst spannend - liest sie doch so gerne Kriminalromane.
Geist zieht auf Hof
Zu allem Übel muss Walter Moier auch noch eine Brotzeitstube für Feriengäste eröffnen. Als erste Urlauberin steht Nina Hagen (Vera Jankowski) vor der Tür. Der Bauer bedient sie in garstiger Manier. Doch auch die treibt ihm der Geist aus - immer wenn Walter ruppig ist, fällt das Foto seines verstorbenen Bruders von der Wand und schlägt krachend zu Boden. Weil ihm Georgs Geist keine Ruhe lässt, muss sich der Bauer beugen. Und die Bank setzt ihm mittlerweile das Messer auf die Brust. Wenn er seine Miesen nicht schnellstens bezahlt, droht der Verkauf seines Anwesens.
Als die tüchtigen Fanny Schmelzer (Christina Schweimer) aus dem schweizerischen Bern auf der Suche nach Arbeit auf dem Hof der Moiers steht, hat der Bauer die nächste Bedingung zu erfüllen. Die besagt, die erste Anwärterin zur Magd einzustellen. Also muss Walter Fanny beschäftigen - darauf hätte er aber lieber verzichtet.
"Unterhaltsam und lustig"
Weil die Spukerei kein Ende nimmt, wird der Pfarrer (Michael Schweimer) zur Hilfe geholt. Aber auch er scheitert, den Geist vom Hof zu jagen. Die Kräuterhexe Elvira möchte den herumspukenden Geist ausräuchern. Doch auch dieser Versuch bleibt ohne Erfolg. Als vierte Voraussetzung muss zudem Georgs Tochter ausfindig gemacht werden. Eine weitere gewaltige Herausforderung für die Hofbewohner. Schließlich aber lösen sie das Rätsel.
"Unterhaltsam und lustig", sagt Zuschauerin Tanja aus Bärnau nach der Vorführung. "Ich kenne die Schauspieler zum Teil auch, das macht das Stück umso lustiger", resümiert Jürgen aus Großkonreuth. "Es war super", sagt Karin aus Wiesau, die zum ersten Mal beim Theater im Steinbruch dabei ist. Am 10. Juli ist die letzte von insgesamt drei Vorstellungen. Es ist bereits ausverkauft.
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