Cem Özdemir will Fraktionschef der Grünen im Bundestag werden. Der Politiker, der nach der Bundestagswahl 2017 von der ersten in die zweite Reihe der Abgeordneten gerückt ist, strebt mit der unbekannten Kirsten Kappert-Gonther an die Spitze. Sein Vorpreschen ist berechtigt.
Bei den Grünen agieren im Moment einige Lichtgestalten: etwa Annalena Baerbock und Robert Habeck als Bundesvorsitzende, Katharina Schulze und Ludwig Hartmann als Fraktionschefs im bayerischen Landtag. Nur Katrin Göring-Eckardt und Toni Hofreiter im Bundestag sahen dagegen blass aus. Bis vor kurzem hat das trotzdem gut funktioniert. Die Grünen waren lange auf einem Höhenflug, waren die einzigen - neben der AfD -, die sich über Wahlergebnisse freuen konnten. Bis vergangene Woche: Ihre Ergebnisse waren gut, aber nicht mehr sehr gut.
Klimapolitik ist eben kein Selbstläufer, auch wenn das Thema nun - zum Glück - in aller Munde ist. Der schwarze Söder ist sogar zum Dunkelgrünen mutiert. Die CSU hat den Klimawandel als Problem erkannt, ihn auf ihre To-Do-Liste geschrieben. Ein Punkt, das Klimakonzept, ist abgehakt.
Die Grünen brauchen starke Gegenspieler: Göring-Eckardt und Hofreiter sind zu brav, kommen gegen die stürmische CSU kaum an. Da braucht es einen, der kontern kann. Dass Özdemir das beherrscht, hat er in der Vergangenheit schon bewiesen: als guter Redner und kluger Kopf.













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