Wie geht es in der Feuerwehr weiter? "Wenn man die Einsätze seit 2007 betrachtet merkt man, dass sich der Schwerpunkt verlagert hat: die Technische Hilfeleistungen überwiegen und die Erste Hilfe wird immer wichtiger", resümierte Pöhlmann. Entsprechend werden Ausbildung, Anschaffungen und Aktivitäten ausgerichtet. Anna Vogel, Eva Vogel , Christoph Vogel, Felix Übelhack und Florian Purucker absolvieren die Modulare Truppmannausbildung. Zum Lehrgang Gruppenführer werden Christoph Vogel und Michael Kaußler gehen. Für den 4. Oktober kündigte Pöhlmann eine Leistungsprüfung "Gruppe im Löscheinsatz" mit der Feuerwehr Haidenaab an. Dabei motivierte der Kommandant vor allem die Älteren bis 65 Jahren mitzumachen. Auch in der Jugendarbeit, so Vogel, wird man die Zusammenarbeit mit anderen Wehren suchen, um eine gemeinsame Gruppen bilden zu können.
Für den Außenbereich und den Vorplatz mit ordentlichem Zaun und Parkplatz wünschte sich Pöhlmann nicht nur einen baldigen Abschluss. Benötigt wird auch ein kleiner Anbau neben dem Eingangsbereich als Abstellraum. Handlungsbedarf sah er auch im fehlerhaften Dachabschluss an der Vorderseite des Gerätehauses. In Eigenleistung hatten die Kameraden um Thomas Purucker seit 2016 unendlich viele ehrenamtliche Stunden in die Sanierung und den Umbau des Feuerwehrgerätehauses, der Gerätehalle, des Schulungsraums und der Sanitäranlagen gesteckt.
Angeschafft wird ein SMS Alarm zur besseren Erreichbarkeit bei Alarmierungen, damit per App, SMS und Anruf alarmiert werden kann. Ebenso neue Feuerwehrstiefel. In den Hänger eingebaut werden Handlampen mit Ladestation, Handfeuerlöscher und Beleuchtung. Für 2020 wird die Ersatzbeschaffung für die aus dem Jahr 1959 stammende und damit älteste Pumpe in der Gemeinde anvisiert. Allein bei der Trockensaugprobe treten Leistungsmängel auf.
Ein großes Anliegen Pöhlmanns ist die Anschaffung eines Defibrillators für den Ort, finanziert mittels Spenden, Eigenmittel und eventuell den Erlös eines Festes. Die laufenden Kosten trägt die Gemeinde. Parallel dazu werden Erste Hilfe Kurse für Aktive und für die ganze Ortschaft organisiert. Geplant ist eine Digitalfunkschulung im Feuerwehrhaus und ein Besuch der Feuerwehr Speichersdorf mit Besichtigung der Gerätschaften, Abrollcontainer, Schlauchwaschanlage. Kurz: "All das, was wir nicht haben", so Pöhlmann.
Leistungsprüfungen seien Grundhandwerkszeug für den Einsatz und Ernstfall, so Kreisbrandinspektorin Kerstin Schmidt. Die Truppmannausbildung sei Grundstein für die weiterführenden Lehrgänge. Als "klasse Sache" begrüßte sie, dass dafür wie in der Jugendarbeit die Zusammenarbeit mit größeren Wehren gesucht wird. Sie befürwortete die Anschaffung und erläuterte die Vorzüge des Defibrilators. Nach der Einführung des Digitalfunks folge die Digitale Alarmierung, kündigte sie an. Trotz eines großen Kostenfaktor für die Gemeinden werde der Probebetrieb mit rotierenden Funkmeldeempfänger kommen, um die flächenmäßige Abdeckung zu optimieren. 5000 Pager und 350 Sirenensteuergeräte müssen mit HRT umgerüstet und kostenmäßig geschultert werden.
Zweiter Bürgermeister Rudi Heier gratulierte zu den schönen Räumlichkeiten. Er betonte, wie wichtig es sei, jederzeit einsatzbereit zu sein und Ortskundige zu haben, um andere Wehren einweisen zu können. Er bewunderte die gute Mischung im Altersdurchschnitt und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Wehren. Es sei Anliegen der Gemeinden sich mit den Gerätschaften der Stützpunktwehren vertraut zu machen, um im Ernstfall qualifiziert reagieren zu können.
Ehrungen und Rückschau
"Wir sind zwar eine kleine Feuerwehr. Aber im Ernstfall zählt jeder Mann und jede Frau!" Nicht nur mit ihrem Credo feierten die beiden neuen Kommandanten Bernd Pöhlmann und Christoph Vogel am vergangenen Samstag einen Einstand nach Maß, wie Norbert Kaußler am Ende die allgemeine Meinung auf den Punkt brachte.
Denn erstmals wieder seit 2007 hatten sie zusammen mit Vorsitzenden Karl Braun für ihre Aktiven und Alt-Aktiven einen gemütlichen Kameradschaftsabend mit Ehrungen vorbereitet und gestaltet. Den gebührenden Rahmen für Auszeichnungen hatte seinerzeit das 125-jährige Jubiläum gebildet. Zukünftig sollen die Ehrungen an der Jahreshauptversammlung stattfinden, kündigte Pöhlmann an. Dieses Mal standen 15 Ehrungen an. Seltenheitswert hatte dabei, dass alle ohne Ausnahme gekommen waren. Für 40 Jahre aktiven Dienst wurden mit Abzeichen, Urkunde, Erinnerungskrug und mit einem Gutschein für ein Urlaubswoche Bayrisch Gmain geehrt Herbert Braun, Hermann Nickl, Alfred Vogel, Harald Baumann, Thomas Purucker, Stefan Purucker und Hartmut Übelhack. Für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet wurden Matthias Vogel, Markus Bauer, Stefan Krauß, Stefan Nickl, Kausler Stefan, Harald Biersack, Norbert Kaußler und Holger Krauß. Per Handschlag in die aktive Wehr aufgenommen wurden zudem die Feuerwehranwärter Anna Vogel, Vogel Eva und Anna Meier.
Zuvor hatte Pöhlmann in seiner Rückschau angeknüpft an die Ära seiner Vorgänger Stefan Kausler und Andreas Braun. Von ihm hatten im Januar 2019 der 27-jährige Pöhlmann und sein Stellvertreter Vogel (21) den Kommandostab der aktiven Wehr der 130 Einwohner zählenden Ortsteile Roslas, Rosenhof und Guttenthau übernommen. 31 Aktive, davon 5 Frauen, führen sie aktuell. Unter dem Motto "Vergangenes, Aktuelles, Planungen" demonstrierten sie zwei Stunden lang, wie wichtig es ist, eine Feuerwehr im Ort zu haben. Das belegte eingangs eine mit Bildern unterlegte Rückschau auf die letzten zehn Jahre. Am markantesten waren dabei der Großbrandeinsatz 2008, der Kleinflugzeugabsturz 2012 und eine Erste Hilfe Leistung 2014. Beteiligt war man an einer Katastrophenschutzübung. Absolviert wurde 2015 und 2017 nach langer Zeit wieder Leistungsprüfungen. Premiere feierte dabei die Zusammenarbeit mit den Wehren Plössen, Ramlesreuth und Haidenaab/ Göppmansbühl.
In der Vereinsgeschichte das Erfolgserlebnis schlechthin erzielte die Jugendfeuerwehr um die neuen Jugendleiter Marion Purucker und Fabian Übelhack bei der Feuerwehrolympiade des Jugendfeuerwehrstag in Weidenberg 2015. Die Anwärter Susann Braun, Anna Vogel, Anna Meier, Eva Vogel und David Vogel ließen die gesamte Konkurrenz von 41 Gruppen hinter sich und holten sich den Siegerpokal. wh
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