Seine Markenzeichen sind schwarzer Hut, schwarzes Shirt, schwarze Jeans, schwarzer Humor und rote Sportschuhe. Seine Art ist, komplexe Zusammenhänge über die bayerische Lebenswirklichkeit wunderbar ironisch und doch haargenau auf den Punkt zu bringen. Die kommt beim Schafferhof-Publikum am Donnerstag total an. Bereits zum siebten Mal steht der Oberpfälzer Musikkabarettist Helmut A. Binser in der Schafferhof-Tenne auf der Bühne und unterhält sein Publikum von der ersten Sekunde an prächtig.
Er erzählt humorvolle Geschichten, die das pralle Landleben in seinem Heimatort Runding schreibt.
Er erzählt sie, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, in tiefstem Oberpfälzer Dialekt, versteht sich. Manch hochdeutsche Übersetzung wie zum Beispiel von "dua de ned owe" in "tu dich nicht abi", die er anderenorts wegen Verständigungsproblemen anbringen muss, kann er sich in Neuhaus sparen.
Er war und ist schon ein Spitzbub, oder "Freckerl" wie man hierzulande sagen würde. Hat seine Kindheit und Jugend in vollen Zügen genossen. Bereits als Schulbub war er gemeinsam mit Engelbert alias "Stonehenge" (wegen der schlechten Zähne) und Toni "Three Finger" (Handicap nach Gewinn einer Handkreissäge) Mitglied in der terroristischen Vereinigung "Malefiztracken", deren Ziel es war, möglichst zielsicher Wasserbomben auf Fußgänger und Radfahrer zu werfen.
Streber Mühlbauer Fritz durfte nur mitmachen, wenn er jedem die Hausaufgaben schrieb und jeden Montag zehn Mark für den erhöhten Verwaltungsaufwand ablieferte. Seine schrägen Bühnenfiguren wie Metzger "Bolzen Berti" ("ob Sugl, Rindl oder Pferdi, am Schluss kommt Bolzen-Berti"), der Jager Willi, die Wirtsleute Sepp und Liesl Steidl, die beim Steidl-Wirt "Hax'n to go" anboten, der Bürscherl Franz mit seiner gelben BVB-Zipfelmütze oder der tschechische Sprinterfahrer Kurwa, der die "Schlang lang" und den bestellten Ozelot lieferte, sind Teil seiner abstrusen Geschichten rund um den Stammtisch oder das Maibaumaufstellen. So skurril diese auch geklungen haben: Durch die gekonnte Parodie Binsers konnte man meinen, sie hätten sich tatsächlich so zugetragen.
Entwaffnend witzig sind auch seine Lieder "Wenn ma ned dawischt wird, is mas a ned gwen" (wenn man nicht erwischt wird, ist man es auch nicht gewesen), der Dixi-Driver-Blues im Country-Style über den "Service-Mo fürs Dixi-Klo", die Ode an die 6-Ampere-Makita oder das Lied über alkoholfreies Bier. Der Binser fühlt sich einmal mehr pudelwohl in der wie er bekennt "einmaligen Atmosphäre am Schafferhof" und sorgt dafür, dass das Publikum wirklich zwei Stunden lang nicht aus dem Lachen kommt. So kennen und so mögen sie ihn, ihren Binser.
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