Hahnbach
Update 18.11.2018 - 17:56 Uhr

Hahnbach will an Schulen nicht sparen

"Am Schulwesen darf nicht gespart werden. Hier ist jeder Euro als Investition in die Zukunft gerechtfertigt": Bürgermeister Bernhard Lindner betont das in der Bürgerversammlung. Hahnbach investiert aber auch in andere Bereiche.

Die Bauarbeiten auf der Gockelwiese stehen kurz vor dem Abschluss. Bild: ibj
Die Bauarbeiten auf der Gockelwiese stehen kurz vor dem Abschluss.

Äußerst zufrieden zeigten sich die vielen Besucher im Gasthof Ritter. Gut zwei Stunden referierte Bürgermeister Bernhard Lindner - ein umfassender Rück- und Ausblick. Lindner lobte die Geduld und Kompromissfähigkeit der Einwohner bei allen Maßnahmen und das kollegiale Verhältnis im Marktgemeinderat.

Gemeinderat schrumpft

4944 Einwohner sind derzeit mit Hauptwohnsitz in der Marktgemeinde gemeldet. Sofern sich deren Anzahl nicht auf 5000 erhöht, sinkt die Zahl der Sitze im künftigen Gemeinderat ab 2020 von derzeit 20 auf 16. Besonderen Stellenwert haben die Schulen. Allerdings ist laut Lindner die Zahl der Kinder in der Grund- und Mittelschule Hahnbach und der Grundschule Gebenbach von 428 auf 390 gesunken.

Als Neuigkeit berichtete Lindner von einer Vorbereitungsklasse für den mittleren Schulabschluss. Der Unterricht aller Mittelschüler aus dem Schulverbund Obere Vils-Ehenbach in Hahnbach und Verbundkoordinator Rektor Heinz Meinl stärkten den Schulstandort. Der Gesamtaufwand betrage 740 000 Euro, die Schülerbeförderung schlägt allein mit 220 000 Euro zu Buche.

Zufriedenheit herrscht über die Auslastung der Kindergärten in Hahnbach, Süß und Ursulapoppenricht, die aktuell ohne Betriebskostendefizit geführt werden. Die steigende Nachfrage erfordert laut Lindner eine weitere Kinderkrippe. Zufrieden sei man mit der sehr guten Zusammenarbeit des Kulturausschusses unter dem neuen Vorsitzenden Georg Götz mit den über 80 Vereinen und Gruppierungen. Vereinsförderung und Gebäudeüberlassung lässt sich die Gemeinde rund 100 000 Euro kosten.

Für die Seniorenbetreuung sei die Organisation eines „runden Tisches“ in Planung. Der Umbau des Scharf-Anwesens zur Gemeindebücherei liege im zeitlichen und finanziellen Rahmen, berichtete Lindner. Das Richtfest sei für Ende November geplant. Die Bauarbeiten der Gemeinde für das Projekt „Vils erleben“ auf der Gockelwiese stünden vor dem Abschluss. Der Verbindungsweg zwischen Mühlsteg und Steg in der Au sowie ein Umbau des Flusslaufes der Vils folgen auf Kosten des Wasserwirtschaftsamts 2020. Gut ausgelastet ist nach Lindners Worten das Hallenbad mit rund 5000 Besuchern. Sieben auswärtige Schulen haben hier Schwimmunterricht. Ein barrierefreier Umbau ist für 2019 geplant.

Neue Baugebiete geplant

Im Zuge des Verkaufs aller Bauplätze in Ursulapoppenricht IV/Lohweg und Hahnbach-West III sowie angesichts von Anfragen von rund 70 Interessenten wurden Planungen für die Baugebiete Hahnbach-West IV und Hahnbach-West V nötig. Man erwarte eine Bebauung ab 2020, sagte Lindner. Vier neue Gewerbebetriebe haben sich 2018 angesiedelt. Auch einheimischen Betrieben müsse man eine Weiterentwicklung ermöglichen.

Mit vielen Zahlen und Grafiken informiert Bürgermeister Bernhard Lindner in der Bürgerversammlung. Bild: ibj
Mit vielen Zahlen und Grafiken informiert Bürgermeister Bernhard Lindner in der Bürgerversammlung.
Aus der Hahnbacher Bürgerversammlung:

Die Nutzung der Abwärme aus dem Blockheizkraftwerk der Biogasanlage in der Schule zum Heizen der gemeindlichen Gebäude spare Schadstoffe und jährlich etwa 120 000 Liter Heizöl.

Die Photovoltaikanlagen auf dem Schulgebäude erbringen im Jahr etwa 40 000 kW.

Die Umrüstung der 900 gemeindeeigenen Straßenlampen auf LED reduziert die jährlichen Stromkosten von 60 000 auf 20 000 Euro.

„Das Jahrzehnte andauernde Projekt Abwasserbeseitigung wird nun im November mit der Asphaltierung der Straßen in Ölhof abgeschlossen“, informierte Bürgermeister Bernhard Lindner. „Mit einem finanziellen Kraftakt wurden in dieser Wahlperiode die Orte Mimbach, Mausdorf, Frohnhof, Mülles, Unterschalkenbach, Oberschalkenbach, Adlholz und Ölhof an die Zentralkläranlage in Hahnbach angeschlossen.“

Als neue Daueraufgabe steht die Sanierung der Kanäle an. Die Verbrauchsgebühren würden für alle gleich gehalten.

Eine spannende Entwicklung erwartet Lindner mit der Neufestsetzung des Wasserschutzgebietes für die Quellen im Tannenschlag wegen der geplanten Erweiterung des angrenzenden Sandabbaus. Durch ein eigenes Gutachten einer Fachfirma habe sich die Marktgemeinde eine Rechtsposition gesichert.

Zu einer Daueraufgabe entwickelt sich laut Lindner die Breitbandversorgung der Ortsteile. Man erhoffe Ende 2020 einen Abschluss.

Zur Finanzsituation sagte Lindner, ein Großteil des Rekordhaushalts von 18 826 900 Euro im Vermögenshaushalt entfalle auf den Kanalbau und den Grunderwerb für die Baugebiete Hahnbach-West IV und V. Die Pro-Kopf-Verschuldung sei deshalb auf 1316 Euro gestiegen. Erfreulich sei der Anstieg der Steuerkraft von 743 auf 807 Euro je Einwohner. Mit der damit einhergehenden Verminderung der Schlüsselzuweisung und der Erhöhung der Kreisumlage habe man keine größeren finanziellen Spielräume mehr. Eine Änderung der Ansätze für Grund- und Gewerbesteuer sei nicht vorgesehen. (ibj)

 
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