Hahnbach
03.12.2018 - 17:03 Uhr

Landwirtschaft eine der modernsten Branchen

"Wir müssen unsere Nahrungsmittelproduktion selbstbewusst vertreten", fordert Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Beim Bauernverband sagt er abe auch, dass regionales Essen nur entstehen könne, wenn regional produziert werde.

BBV-Kreisobmann Peter Beer (links) überreicht Staatsminister Albert Füracker, der den Hauptvortrag hielt, als Dankeschön ein Buch. Bild: ibj
BBV-Kreisobmann Peter Beer (links) überreicht Staatsminister Albert Füracker, der den Hauptvortrag hielt, als Dankeschön ein Buch.

Einen sorgsamen Umgang beim Verbrauch von Flächen hat Peter Beer, Kreisobmann des Bauernverbandes, bei einer Mitgliederversammlung im Gasthof Ritter in Hahnbach angemahnt. Auch Ausgleichsflächen zählten seinen Worten nach dazu. Wie ein Damoklesschwert schwebe die afrikanische Schweinepest über Deutschland. Die Frage sei nicht, ob sie komme, sondern wann. Das diskutierte Ernteverbot würde zur Existenzfrage für ganze Landstriche.

Die Umsetzung der EU-Richtlinie NEC wertete Beer als Herausforderung für die Landwirtschaft, die nicht zu einer Tierreduzierung führen dürfe. 50 Prozent der bayerischen Familienbetriebe lebten von Tieren in der Anbindehaltung. Mit dessen Verbot stehe deren Existenz auf dem Spiel. Die Dürrehilfe bezeichnete der Kreisobmann als großen Imageschaden für die Landwirtschaft. Im Landkreis seien rund 100 Anträge gestellt worden. Eine zielgerichtete Hilfe sei nahezu unmöglich. Beer zitierte das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, wonach ein Betrieb durchschnittlich etwa 4000 Euro erwarten könne. Die neue Düngeverordnung bezeichnete der BBV-Kreisvorsitzende als für die Landwirtschaft kontraproduktiv. Bürokratieabbau sehe anders aus. Bei den Steuerentlastungen für die Landwirtschaft bestehe seitens des BBV weiterhin die Forderung nach einer vollen Steuerrückerstattung für reine Biokraftstoffe.

Im Hauptreferat "Was kommt nach der Landtagswahl?" spannte der bayerische Finanz- und Heimatminister Abert Füracker einen Bogen von der heimischen Landwirtschaft bis zur Europapolitik. Politische Regelungen seien für die Landwirtschaft von großer Tragweite, erklärte er. Zunehmend unsichere Zukunftsfragen machten es aber auch der Politik schwer. Die deutsche Landwirtschaft zählt für Füracker "zu den modernsten Brachen, die es gibt". Ohne deren Erzeugung von Lebensmitteln ginge nichts. Dabei müsse nicht alles bis ins Kleinste geregelt werden. Sollten kleinere Bauern unterstützt werden, müssten Wirtschaftsformen wie eine Anbindehaltung von Milchvieh akzeptiert werden. Jeder soll so Landwirtschaft betreiben können, wie es den Gesetzen entspricht, forderte der Minister. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern fördere Bayern auch Bio-Bauern bestens. "Unsere Nahrungsmittelproduktion muss selbstbewusst vertreten werden." Weiter führte der Politiker aus, dass Deutschland die beste Nahrungsmittelsicherheit habe. Regionales Essen könne nur entstehen, wenn regional produziert würde.

Zur Waldbewirtschaftung sagte der Minister, dass Holzeinschlag nicht um jeden Preis betrieben werden dürfe, auch wenn die Geldeinnahmen von Staatsforsten der Landwirtschaft zugute kämen. Am Umbau des Waldes zu einem Kulturwald komme man nicht vorbei. In der Diskussion forderten die Teilnehmer, dass Weidetierschutz Vorrang vor dem Schutz des Wolfes haben müsse. Beim viel diskutierten Flächenverbrauch zur Entwicklung der Gemeinden sei in erster Linie eine kommunale Entscheidung mit Augenmaß erforderlich, hieß es bei der Versammlung weiter.

 
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