Haidenaab bei Speichersdorf
06.12.2023 - 11:31 Uhr

Haidenaaber Kameraden werden zum "125-Jährigen" Herausgeber

Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Haidenaab-Goppmannsbühl feiert 125-jähriges Bestehen. Auftakt für die Feierlichkeiten war eine Buchpräsentation.

Heimatforscher Werner Veigl (Dritter von rechts), SK-Vorsitzender Roland Veigl, Bürgermeister Christian Porsch, BSB-Kreisverbandsvorsitzender Kemnath Thomas Semba, Pfarrerin Friederike Steiner, Volksbund-Geschäftsführer Robert Fischer und BSB-Kreisverbandsvorsitzender Bayreuth-Land/Ebermannstadt Dr. Klaus-Dieter Nitzsche (von rechts) stellten das neue Buch vor. Bild: whü
Heimatforscher Werner Veigl (Dritter von rechts), SK-Vorsitzender Roland Veigl, Bürgermeister Christian Porsch, BSB-Kreisverbandsvorsitzender Kemnath Thomas Semba, Pfarrerin Friederike Steiner, Volksbund-Geschäftsführer Robert Fischer und BSB-Kreisverbandsvorsitzender Bayreuth-Land/Ebermannstadt Dr. Klaus-Dieter Nitzsche (von rechts) stellten das neue Buch vor.

"Das Buch hat Gewicht - für die Geschichte wie für die Gegenwart", meinte der Geschäftsführer des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Robert Fischer in der Feierstunde über die neueste Publikation von Heimatforscher Werner Veigl "Nie wieder Krieg. Schicksale, die bewegen!".

Zur offiziellen Präsentation im Gasthaus Veigl waren neben Zeitzeugen unter anderem auch betroffene Familienangehörige eingeladen. Auch Abordnungen des Patenvereins Kemnath, der sieben Kameradschaften in der Gemeinde sowie der örtlichen Vereine erwiesen dem Autor ihre Referenz. "Der Wert dieser Arbeit ist nicht zu beziffern - vor allem für die Angehörigen und Nachkommen der Soldaten, aber auch für die Gegenwart", erklärte Vorsitzender Roland Veigl in seiner Laudatio. Das Buch zeige auf, welches grauenhafte Unheil Menschen während des Zweiten Weltkrieges erfuhren und welche menschlichen Tragödien hinter jedem Kriegsteilnehmer und deren Angehörigen standen. Das Ausmaß eines Krieges werde wieder gegenwärtig. Deshalb werde auch die Freude über die Buchvorstellung massiv getrübt durch die Grauen des Syrien-, Jemen-, Ukraine-Krieges und die Grausamkeiten des Hamas-Terrors, sagte der Chef der Kameradschaft, die als Herausgeber fungiert. Umso mehr sei das Gedenkbuch ein leuchtendes Beispiel für alle, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit sei und jeden Tag neu erarbeitet werden müsse. Groß waren der Dank und das Lob der Grußwortredner an Heimatforscher Werner Veigl für die akribischen Recherchen und die immense schriftstellerische Arbeit sowie an Christian Porsch für die redaktionelle Überarbeitung und druckfähige Aufbereitung.

In einem halbstündigen Powerpoint-Vortrag skizzierte Porsch außergewöhnliche Besonderheiten der Soldatenbiographien und der 16 Beiträge zum Kriegsalltag, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Quellen würden dem vergangenen Geschehen eine einzigartige Authentizität verleihen, betonte Porsch. Künstliche Intelligenz drohe dagegen, Gegenwart und Zukunft in Text, Bild, Video und Sprache zu manipulieren. Robert Fischer überraschte mit ergänzenden Informationen zu den Soldatengräbern und Umbettungen der 24 Gefallenen.

"Setzen wir ein Zeichen, dass der Tod der Gefallenen und Vermissten der beiden Welkkriege nicht umsonst war, ein Zeichen der Ehrfurcht, aber auch der Mahnung", appellierte der Vorsitzende des BSB-Kreisverbandes Bayreuth-Land/Ebermannstadt, Klaus-Dieter Nitzsche. "Haltet Frieden und bewahrt Frieden", ergänzte Kreisvorsitzender Thomas Semba vor allem an die Adresse der jüngeren Zuhörer.

Die Seelsorge der Kirche haben in der Kriegs- und Nachkriegszeit über Jahrzehnte wertvolle Arbeit geleistet, dass die ehemaligen Kriegsteilnehmer und Familienangehörigen ihre Traumata verarbeiten konnten, so Pfarrerin Friederike Steiner auch aus eigener Erfahrung. Vieles sei unter Tränen erzählt, aber vor der Familie nicht ausgebreitet worden, um diese nicht zu belasten. "Was diese ein Leben lang herumgeschleppt haben, habe gearbeitet, dass nicht selten Sterben zum Teil eine Erlösung war.

 
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