Haidenaab bei Speichersdorf
22.06.2025 - 11:54 Uhr

Unternehmer und Vereinsmensch: Speichersdorf trauert um Norbert Veigl

Es ginge schneller, die Vereine im Ort aufzuzählen, bei denen sich Norbert Veigl nicht engagiert hat. Nun müssen Haidenaab-Göppmannsbühl und die Gemeinde Speichersdorf Abschied nehmen.

Die Gemeinde Speichersdorf hat vergangene Woche von Norbert Veigl Abschied genommen. Der Unternehmer und langjährige Gemeinderat war bereits Mitte Juni verstorben. Er wurde 74 Jahre alt. Familienangehörige, Freunde, Vereinsmitglieder, Gemeinderäte und Weggefährten versammelten sich am vergangenen Mittwoch auf dem Friedhof in Haidenaab, um Veigl die letzte Ehre zu erweisen. Acht Jahre hatte er gegen eine schwere Krankheit angekämpft. Norbert Veigl hinterlässt seine Ehefrau Elisabeth, die Kinder Andrea und Matthias sowie mehrere Enkel.

„Zurück bleibt die Erinnerung an einen Menschen, dem wir mehr zu verdanken haben, als Worte hier ausdrücken können“, sagte Roland Veigl für die Dorfgemeinschaft von Haidenaab. Anstelle von Kränzen und Blumengestecken legten die Vereine zusammen für eine Spende an die Palliativstation des Klinikums Bayreuth. In der voll besetzten Filialkirche St. Ursula hatte zuvor Pfarrer Reinhard Forster Veigls Leben gewürdigt: „Norbert Veigl war kein Mann der großen Worte, aber seine Taten sprachen Bände.“

Geboren wurde Norbert Veigl am 19. Dezember 1950 in Haidenaab als jüngstes von vier Kindern. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Maurerlehre beim Baugeschäft König in Speichersdorf, bevor er zur Firma Heser nach Kemnath wechselte. Im Jahr 1992 übernahm er das Unternehmen und firmierte es in Norbert Veigl GmbH um. Ehefrau Elisabeth und Tochter Andrea arbeiteten im Betrieb mit. 2012 übergab er die Geschäftsführung an seinen Sohn Matthias.

Veigl brachte sich aber auch ins Dorf- und Gemeindeleben ein. Er organisierte seit über 20 Jahren das Maibaumaufstellen in Haidenaab, plante den Bau des Spielplatzes mit und war als „Maurer vom Dienst“ bei nahezu jedem Vereinsprojekt zur Stelle. In der Krieger- und Soldatenkameradschaft Haidenaab-Göppmannsbühl wirkte er über 25 Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Als langjähriger Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins setzte er sich für Projekte wie „Unser Dorf soll schöner werden“ ein.

Auch beim Förderverein des ASV war Veigl im Vorstand aktiv. Seit 1990 frönte er seiner Liebe zum Gesang als aktives Mitglied des Thomas Chores im Zweiten-Bass. Im Fichtelgebirgsverein war Veigl über 38 Jahre aktiv. Für seine Verdienste erhielt er die Silberne Ehrennadel. 25 Jahre war er beim Schützenverein „Zur Linde“ dabei und hat sich insbesondere beim Umbau des ehemaligen Comet-Marktes zum neuen Schützenheim eingebracht.

Norbert Veigl fand seine politische Heimat in der CSU. 1994 trat er ein und führte von 1997 bis 2008 den Ortsverband als Vorsitzender. 2019 erhielt er die Urkunde für 25 Jahre Mitgliedschaft. Veigl engagierte sich 24 Jahre lang in der Kommunalpolitik – von 1996 bis 2020 war er CSU-Gemeinderat. Bürgermeister Christian Porsch würdigte den Verstorbenen als „einen Menschen mit Haltung, Humor und Handschlagqualität – ein echtes Unikat“. Besonders im Bau- und Umweltausschuss brachte er seine berufliche Expertise ein. Seine Besonnenheit und sein Sachverstand als Bauunternehmer wurden hochgeschätzt.

2007 wurde Veigl mit dem Ehrenkrug der Gemeinde Speichersdorf ausgezeichnet, 2013 folgte eine Dankurkunde des Freistaats Bayern für sein kommunalpolitisches Engagement. 2017 verlieh ihm die Gemeinde die Bürgermedaille in Silber, eine der höchsten kommunalen Ehrungen. „Norbert Veigl war kein Lauter, kein Selbstdarsteller“, sagte Bürgermeister Porsch zum Abschluss seiner Rede. „Aber er sei einer, den man vermissen werde. Weil er etwas hinterlasse: Vertrauen, Verbundenheit und Vorbild.“ Für sein kommunalpolitisches Wirken erhielt Norbert Veigl mehrere Auszeichnungen: 2007 den Ehrenkrug der Gemeinde, 2013 die Dankurkunde des Freistaats Bayern, und 2017 die Bürgermedaille in Silber der Gemeinde Speichersdorf.

 
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