„Wir haben schon seit ein paar Jahren in Sitzungen, Unterrichten und Übungen darüber gesprochen, wie wir die Nachwuchsförderung forcieren könnten“, blickte Silke Schulte-Bahrenberg zurück. Als einen der Gründe nannte die stellvertretende Vorsitzende der Feuerwehr Altenhammer am Samstag im Feuerwehrhaus auch das gefühlte Nachlassen der Dorfgemeinschaft. Umso mehr freute sie sich wie alle Redner über die Gründung der Kinderfeuerwehr.
Als es um die Umsetzung gegangen war, waren laut Schulte-Bahrenberg zwar alle etwas zurückhaltend gewesen. „Wir machen mit.“ Mit dieser Aussage hob sie die Zusage von Martina Englmann und Selina Zahn hervor und stellte fest: „Der Grundstein war gelegt.“ Gemeinsam wird sie mit ihnen nun die „Hammerer Löschzwerge“ unter die Fittiche nehmen.
Hilfe der Patenfeuerwehr
Einen großen Anteil hatte ihren Worten zufolge auch die Patenfeuerwehr Neudorf in der Nachbargemeinde Georgenberg. „Sie hat uns sehr geholfen“, bedankte sich bei Maria Frischholz und Judith Götz. „Wir durften bei einer gemeinsamen Gruppenstunde hineinschnuppern und erhielten neben vielen Ideen alle erforderlichen Unterlagen.“
Und so sei nach ein paar Treffen und Gesprächen, darunter mit der Kreisjugendwartin Mirjam Schuller, das Wichtigste geklärt gewesen. „Also konnten wir uns mit der Vorstandschaft, den Kommandanten sowie Bürgermeister Thomas Meiler und Kreisbrandmeister Alexander Klettner zusammensetzen, um noch die rechtlichen Grundlagen zu klären“, ergänzte die stellvertretende Vorsitzende.
„Wir waren sehr froh, dass Kinder und Eltern Interesse gezeigt haben“, sprach sie von einer guten Resonanz des Infoabends im Oktober. Nicht zuletzt galt ihr Dank der Gemeinde Flossenbürg, „die unseren Antrag auf Gründung einer Kinderfeuerwehr in der jüngsten Sitzung einstimmig befürwortet hat“. Außerdem galt ihr Dank dem Vorstandsmitglied Stefan Solfrank von der Raiffeisenbank Floß eG als Sponsor.
Spielerisch Interesse wecken
Als Zweck nannte Schultes-Bahrenberg, bei Kindern das Interesse an der Feuerwehr zu wecken und sie an das Ehrenamt heranzuführen. „Wir wollen alles spielerisch machen“, kündigte die Betreuerin an. „Es soll vor allem Spaß machen.“ Als Beispiele nannte sie neben Bastelarbeiten, Spiele, Schnitzeljagd oder Ausflügen zu größeren Feuerwehren auch das Gestalten von T-Shirts. „Was muss ich tun, wenn’s brennt? Wie setze ich einen Notruf ab?“ Auch das soll den Mädchen und Jungen Zug um Zug beigebracht werden.
„Ich bin als Kommandant formell zwar Chef der Kinderfeuerwehr, werde mich aber zurückhalten“, versicherte Rüdiger Hettler. Über die Gründung freuten sich auch Kreisjugendwartin Mirjam Schuller – „ihr werdet viel erleben“ – und Alexander Klettner. „Ich ziehe den Hut vor euch“, sagte der Kreisbrandmeister, der auch die Abstimmung mit der Feuerwehr Flossenbürg hervorhob. „Wir als Verein sind zuständig, die aktive Wehr zu unterstützen“, wies Vorsitzender Florian Plödt hin.
Monatliche Gruppenstunde
„Wir haben euch gerne mit Rat und Tat unterstützt“, blickte Judith Götz von der Patenfeuerwehr Neudorf zurück. Gemeinsam mit Maria Frischholz überraschte sie die „Hammerer Löschzwerge“ mit einer Urkunde als Gutschein für einen Nachmittag mit den „Neudorfer Feuerwehrfüchsen“.
Schulte-Bahrenbergs Aussage, dass einmal im Monat eine Gruppenstunde geplant ist, hat die Feuerwehr bereits am Samstag umgesetzt. „Hier habt ihr ein Blatt, das ihr ausmalen könnt“, gab sie den Mädchen und Jungen als Aufgabe. Als besonders wichtig bezeichnete sie schließlich den Hinweis: „Jeder erhält einen Dienstausweis.“
Was ist eine Kinderfeuerwehr?
- Nach Artikel 7 des Bayerischen Feuerwehrgesetzes können bei den Freiwilligen Feuerwehren für Minderjährige ab dem vollendeten 6. Lebensjahr Kindergruppen gebildet werden.
- Minderjährige können vom vollendeten 12. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr als Feuerwehranwärter Feuerwehrdienst leisten. Feuerwehranwärter sind den Feuerwehrdienstleistenden gleichgestellt, soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt.
- Sie dürfen nur zu Ausbildungsveranstaltungen und erst ab dem vollendeten 16. Lebensjahr bei Einsätzen zu Hilfeleistungen außerhalb der unmittelbaren Gefahrenzone herangezogen werden.
- Vermittelt werden soll den Kindern neben technischem Verständnis auch die Stärkung der Gemeinschaft. Dazu kommt die Brandschutzerziehung.
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