(wro) So mancher Wanderer im nördlichen Naturpark Steinwald wundert sich über das seltsame Treiben im Wald, das ihm beim Einbiegen - nach dem Hochbehälter bei Harlachberg - zwischen den immer dichter werdenden Bäumen urplötzlich begegnet. Seit gut eineinhalb Jahrzehnten "spukt" es hier nämlich. Bewacht von einem sonderbaren, mehrarmigen Ungeheuer, lassen die Baumgruppen, die jetzt zum verwunschenen Hexenwald werden, nichts Gutes mehr erahnen.
Doch keine Angst, hier wird niemand verzaubert. Die phantasievoll gearbeiteten Figuren aus dem Geister- und Zauberreich begleiten seit rund 15 Jahren die Ausflügler auf ihrem Weg hinein in den Naturpark. Leider sind die Gestalten an dem knapp einen Kilometer langen Wanderpfad in die Jahre gekommen. Von der "Steinwaldia" Pullenreuth angelegt, wartet der Geisterwald seit geraumer Zeit auf die baldige Erweckung aus dem "Dornröschenschlaf" und eine Revitalisierung.
Vor wenigen Tagen erfüllte sich der Wunsch. 26 Buben und Mädchen aus der Mikroregion Konstantinsbad und Kinder aus dem Steinwald nahmen sich der Sanierung an. Gemeinsam bereiteten sie sich Tage zuvor im Sommercamp bei Lochau auf die Aufgabe vor. Danach machten sie sich einen Tag lang vor Ort ans Werk, um Spinnennetze, verwitterte Geister und Elfen, "gefährliche" Schlangen, versteckt wohnende Ungeheuer und düstere Waldgestalten gegen neue auszutauschen. Die tschechischen Ferienkinder, samt ihrer Bürgermeisterin Miroslava Válová aus Olbramov, und die Steinwald-Buben und Mädchen, waren mit Eifer bei der Arbeit. Gemeinsam wurde gestrichen, gesägt und gehämmert. Das grenzübergreifende Ferienprogramm hatte die Steinwald-Allianz gefördert, und Kathrin Meyer und Benedikt Lippert betreuten es eine Woche lang aktiv mit. Begleitet wurden die Buben und Mädchen auch von der "Steinwaldia" aus Pullenreuth.
Neugierige Besucher sind im neu angelegten Hexenwald herzlich willkommen. Man sollte sich aber Zeit lassen. "Am besten geht man den Geisterpfad vor und wieder zurück", damit man ja nichts übersieht, empfiehlt Steinwaldia-Vorsitzender Norbert Reger.
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