Die kleinste Jugendherberge Bayerns in Hartenstein schließt

Hartenstein
04.10.2022 - 14:13 Uhr

Mit 35 eigenen Standorten will der Landesverband Bayern des Deutschen Jugendherbergswerks ins Jahr 2023 gehen. Ein Haus an der Grenze zwischen der Oberpfalz und Mittelfranken gehört dann nicht mehr dazu.

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk betreibt derzeit 36 Jugendherbergen in Eigenregie und ist an weiteren 16 Häusern als Partner - zum Beispiel von Kommunen - beteiligt.

Mangelnde Rentabilität und einen enormen Investitionsstau nennt der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) in einer Pressemitteilung als Gründe für seine Entscheidung, die Jugendherberge im mittelfränkischen Hartenstein zum 31. Dezember 2022 für immer zu schließen.

Mit 64 Betten gebührte der Einrichtung der Titel "Bayerns kleinste Jugendherberge". Schon seit einigen Jahren sei ihr Betrieb nur durch eine Querfinanzierung innerhalb des Verbandes zu führen gewesen. Die Nachfrage nach Übernachtungen schwinde seit geraumer Zeit. Bereits vor der Pandemie blieb die Auslastung hinter dem Durchschnitt des Landesverbands zurück, heißt es. Zudem befänden sich mit den DJH-Standorten Pottenstein und Nürnberg zwei gästestarke Jugendherbergen in unmittelbarer Nähe des Hauses in Hartenstein.

Zum dort vorhandenen Investitionsstau in Höhe von ca. 1,7 Millionen Euro kämen kurzfristig nicht lösbare Probleme bei der Personalgewinnung. Nachdem die jetzige Leiterin der Jugendherberge Anfang 2023 in den Ruhestand gehen werde, wäre eine Wiederbesetzung der Stelle nahezu aussichtslos. Die verbleibenden Kräfte in Hartenstein könnten auf Wunsch in andere Häuser wechseln; Pottenstein etwa liege nur 33 Kilometer entfernt. "Zwischen Personalabteilung und Betriebsrat wird in jedem Fall ein Sozialplan ausgehandelt", schließt die Pressemitteilung.

 
 

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