Haunritz bei Weigendorf
15.02.2019 - 09:53 Uhr

Unterhaltsamer Abend mit den „Bauernseufzern“

Ihre Parodien und Couplets sind beste Unterhaltung, der direkte Kontakt mit dem Publikum eines ihrer Markenzeichen.

Als Musikanten und Sänger sind die Bauernseufzer (von links) Markus, Crissy und Stefan richtig gut drauf. Bild: fm
Als Musikanten und Sänger sind die Bauernseufzer (von links) Markus, Crissy und Stefan richtig gut drauf.

Die Bauernseufzer zwängen sich mit ihren Instrumenten durch den prallvollen Saal des Gasthofs Zum Alten Fritz zur kleinen Bühne. Crissy mit dem Bariton, Markus mit der Steirischen und Stefan mit der Trompete sind nicht nur perfekte Musikanten. Im Gegensatz zu großen Shows brauchen die drei ländlich Gewandeten fast nichts außer sich selbst. Zwei Stühle, ein Stehtisch für Getränke, die Verstärkerbox - das reicht. Umso mehr Aufmerksamkeit beansprucht ihr Mundwerk. Das Motto "Grod schäi is" nimmt das ländliche Leben früher und jetzt aufs Korn.

Das Zwiegespräch der Crissy mit den Zuschauern, die von deftigen Sprüchen nicht verschont bleiben, erheitert den ganzen Saal. Denn mit einem Augenzwinkern wird den vermeintlichen Schwächen die Schärfe genommen. Und es geht gleich in die leidige Situation "Koaner is dahoam" über. Die Vorstellung des Heimatorts mit den Auswirkungen von "Unser Dorf soll schöner werden" zeigt gleich den Unterschied von Vergangenheit und Moderne. Die "Ouzn-Bäuerin" im alten Häuschen lebt neben dem supermodernen Domizil der eingewanderten Familie Hansen.

Die Crissy als Bäuerin nimmt den Thermomix oder die Dampfstrahler auf die Schippe. Der Markus schwärmt dagegen von der Gemütlichkeit der einfachen Ausstattung des Großeltern-Daheims. Das Couplet vom "Kanapee" bestätigt dies. Oder das Gsangl "Nehmens a Alte", das von menschlicher Seite her nichts von seiner Aktualität verloren hat. Als Putzfrau wedelt sich die Crissy mit Besen und Putzlappen durch die engen Zuschauergassen - hier heißt es "Rette sich, wer kann". Und was sie alles von der Nachbarschaft mit ihrer Freundin austauscht, strapaziert die Lachmuskeln.

Der Stefan schildert anschaulich seinen Versuch des "Fensterlns" bei Jacqueline, der Tochter der Hansens. Die Hindernisse sind fast unüberwindlich und enden mit der Empfehlung der Dame, doch durch die Haustür hereinzukommen. Eine Paraderolle der Crissy kommt nach Kostümtausch als "Schönheitskönigin" auf die Bühne. So aufgebrezelt, hört man sie nur zu gerne in der Parodie der Bally Prell.

Nach der Verschnaufpause preist Stefan als Vertreter von Klobürsten seine Produkte an. Auch er sucht sich Opfer unter den Zuschauern aus und nimmt Peter samt Frau Claudia mit auf die Bühne. Er kann zwar nichts verkaufen, hat aber die Lacher auf seiner Seite.

Die Übersetzung eines echten Schnadahüpferls in das Hochdeutsche war nicht als Bildung, sondern zur Erheiterung gedacht. Da war ein oberpfälzisches Gstanzl, bei dem das Publikum den Refrain beitrug, schon eher kulturfördernd.

Gegen Ende des Programms brachte Markus eine nachdenkliche Note in den Abend. Unser Lebensstil solle auf Zufriedenheit ausgerichtet werden, die oft fehlende Kommunikation und das Zusammenleben verbessern. Das Motto "Grod schäi is" soll das Leben erträglich machen.

 
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