Ihm voran geht jeweils von Donnerstag bis Samstag eine Gottesdienst- und Predigtfolge. Sie hatte auch im diesem Jahr die Muttergottes zum Thema: Das Triduum war geprägt vom „Aufbrechen“, „Pilgern“ und „Beten“.
Am ersten Tag eröffneten die „Michelfelder Moila“ und Ruhestandspfarrer Helmut Süß mit dem Thema „Aufbruch" die festlichen Tage. „Sitzenbleiben oder aufbrechen?“, fragte der Prediger dabei eingangs. So wie Abraham in biblischer Zeit bewogen worden sei von Ur(-uk), in das gelobte Land Kanaan aufzubrechen, und Moses sein Volk aus der ägyptischen Knechtschaft herausgeführt habe, genauso habe sich die zukünftige Gottesmutter Maria auf den Weg zu Elisabeth gemacht, um dieser beizustehen.
Auch das heutzutage gebräuchliche Wort "Pilger" entlehne sich aus dem Lateinischen, erklärte Süß. „Perigrinus“ stehe für einen Menschen, "der an einem bestimmten Ort nicht daheim beziehungsweise ein Fremder ist". Aber ein Pilger müsse, bevor er dieses werde, den Aufbruch wagen, wie einst Abraham, Moses oder Maria, betonte der Geistliche. Auch das Ringen der Kirche um andere Strukturen sei eine Art Aufbruch. Aufbrechen und pilgern gehe leichter, wenn man nicht allein gehe und andere dabei seien. Die Bestimmung einer jeden Pilgerschaft sei es „ans Ziel zu kommen“, denn nach den Worten des Apostels Paulus „ist unsere Heimat der Himmel".
Die acht Verse des Magnificat seien das Gebet, das in Zusammenhang mit Maria bekannt ist, merkte der Ruhestandspfarrer an und ging auf das eigene Beten ein. Jeder solle gute Gebetswörter für sich finden, aber nicht versäumen, feste Gebete zu lernen und „freie“ Gebete zu sprechen. Das Gebet solle dabei nicht beim „Bitten“ stehenbleiben: Wallfahrer seien auch zum Dank unterwegs für Treue, Gesundheit, Liebe und Ähnliches.
Zum Abschluss erklärte Süß noch den Begriff „Eucharistie“. So nennen katholische Christen das Abendmahl. Das griechische Wort bedeute "Danksagung". An den ersten beiden Tagen wurden die Gottesdienste in der Waldkapelle gefeiert, am Samstag im Außenbereich neben den Linden.
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