Heinersreuth bei Kirchenthumbach
10.06.2018 - 16:00 Uhr

Patronatsfest mit Triduum der Wallfahrtskirche Mariä-Heimsuchung bei Heinersreuth

Die Wallfahrtskirche Mariä-Heimsuchung, im Volksmund Heinersreuther Ablass genannt, feiert bald Patrozinium. Gegenüber dem Eingangsportal stehen zwei Linden, die auf die Entstehungszeit des Bauwerkes zurückgehen. hzi
Die Wallfahrtskirche Mariä-Heimsuchung, im Volksmund Heinersreuther Ablass genannt, feiert bald Patrozinium. Gegenüber dem Eingangsportal stehen zwei Linden, die auf die Entstehungszeit des Bauwerkes zurückgehen.

(hzi) Das kirchliche Programm wurde in Zusammenarbeit des Pfarrgemeinderates in Thurndorf und des Kapellenvereins Heinersreuth ausgearbeitet, beide laden für die Feierlichkeiten zwischen dem 28. Juni und 1. Juli herzlich ein. Die Kirche befindet sich auf dem Nordhang des Kitschenrain.

Gegenüber dem Eingangsportal stehen zwei Linden, die auf die Entstehungszeit des Bauwerkes zurückgehen. Einem uralten Brauch gemäß bringen die Heinersreuther heute noch Gedenktafeln für ihre Verstorbenen an diesen Naturdenkmälern an. Das Kirchengebäude und die beiden alten Linden bilden ein Ensemble, das die Besucher zum Innehalten und Verweilen und gleichermaßen zum Feiern einlädt.

Die Erbauung der Wallfahrtskirche akkurat an diesem Ort geht auf ein Ereignis aus dem Jahr 1715 zurück. Demnach hatte ein an Gicht erkrankter Zimmermann anlässlich einer Wallfahrt in Gößweinstein ein Bildnis erstanden, "Maria zum Hl. Blut", dessen Motiv seinen Ursprung in Böhmen hatte.

Aufgrund seines großen Glaubens wurde der Mann wieder gesund, worauf er das Bildnis im Wald an einem hohlen Baum anbrachte. Zugleich befestigte er daran eine Opferbüchse, und bedingt durch die bekannt gewordene Heilung erfuhr der Platz mit dem Bildnis großen Zulauf, und diese brachte "reichlich Erträgnisse", so ein altes Zitat. An diesem Ort entstand Jahre später die heutige Wallfahrtskirche Mariä-Heimsuchung.

Ein Aktenstück des Amberger Archives berichtet von einer Kapelle, die in den 1720er Jahren erbaut worden war, wo das genannte Bild "Maria zum Hl. Blut" an einem Altar seinen Platz fand und in dieser Kapelle wurden eine große Anzahl an Messen gelesen. Bereits 1731 erwies sich dieses Kirchlein als zu klein für den großen Ansturm und war baulich nicht mehr in gutem Zustand. Daher wurde der Beschluss gefasst, an dem heute bekannten Ort eine größere Kirche zu errichten.

Ab 1732 wurden Steinquader gebrochen und herbei transportiert sowie das Bauholz beschafft. Der Bau begann 1737 und war 1739 in der heutigen Gestalt fertiggestellt. Der Einbau der Orgel, der Kanzel und der beiden Seitenaltäre zog sich bis 1759 hin. Der 1739 errichtete Hochaltar trug ein neues Altarblatt von Maria vom heiligen Blut, da das ursprüngliche aus der Vorgängerkapelle "ruiniert" gewesen sei, wie damals beschrieben.

Für die jüngste Renovierung von 2005 bis 2007 wurde eigens ein Verein "zur Sanierung, Erhalt und Pflege der Wallfahrtskirche Mariä-Heimsuchung bei Heinersreuth" installiert. Auch bei der Erneuerung der Farbfassungen der Figuren und Altäre wurde kein neues Gold aufgetragen. Daher können wir heute den ursprünglichen Zustand aus der Zeit des Rokoko betrachten.

Neben der Feier des Patroziniums finden nach den Bitttagen in zweiwöchigem Rhythmus Wochengottesdienste statt. Die Kirche wird auch gerne als Hochzeitskapelle angenommen, auch von Paaren außerhalb der Gemeinde. Eine Pilgergruppe der Pfarrei St. Marien aus Creußen hält der Kirche als Wallfahrtsziel seit 30 Jahren die Treue.






Info:

Festablauf und musikalische Gestaltung

Triduum von Donnerstag, 28., bis Samstag, 30. Juni. Zelebriert wird der Gottesdienst am Donnerstag, 28. Juni, von Pfarrer Alfons Kaufmann aus Oberviechtach. Er ist in der Ortschaft Grub bei Pressath geboren und aufgewachsen. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet von den „Michelfelder Moilan“, dieses Jahr bereits zum zehnten Mal.

Zelebrant am Freitag und Samstag ist Monsignore Andreas Straub aus Bayreuth. Die Chorleiterin Iris Meier aus Bayreuth gestaltet den Gottesdienst mir ihrem Gesang und Orgelspiel mit.

Die Gottesdienste am Donnerstag und Freitag beginnen jeweils um 19 Uhr, vorher wird um 18.30 Uhr der Rosenkranz gebetet, dabei besteht auch die Möglichkeit zur Beichte. Am Samstagabend gibt es um 18 Uhr einen Familiengottesdienst, mitgestaltet vom Kinder- und Jugendchor der Pfarrei St. Jakobus Thurndorf. Anschließend gemütliches Beisammensein im beheizten Festzelt.

Der Festgottesdienst am Sonntag, 1. Juli, zum Patrozinium beginnt um 9 Uhr und wird mitgestaltet von der Feuerwehrkapelle Thurndorf. Zelebriert wird der Gottesdienst bei schönem Wetter am Freialtar. Zelebrant ist Pfarrer und Studiendirektor Jürgen Herr, geboren in Moos bei Schlammersdorf. Pfarrer Jürgen Herr unterstützt die Pfarrei Herz Jesu in Marktredwitz mit seinen priesterlichen Dienst. Um 10.45 Uhr ist der Wallfahrtsgottesdienst für die Wallfahrer aus Creußen.

Am Samstag und Sonntag sorgt die Feuerwehr Heinersreuth im (falls notwendig beheizten) Festzelt für den weltlichen Teil. Am Samstag gibt es Gegrilltes, am Sonntag Frühschoppen, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. Der Erlös aus dem weltlichen Teil der Veranstaltung geht zu gleichen Teilen an Feuerwehr und Kapellenverein.

Der Evangelische Kirchenchor St. Jakobus Creußen und der Gesangverein Engelmannsreuth mit der Chorleiterin Iris Meier geben ein Konzert an der Waldkapelle Heinersreuth

Am Patronatsfest der Waldkapelle Heinersreuth am 01. Juli 2018 geben der Evangelische Kirchenchor St. Jakobus aus Creußen und der Gesangverein Engelmannsreuth um 16.00 Uhr auf der Altarinsel ein Konzert. Außerdem gibt auch die Chorleiterin Iris Meier aus ihrem Repertoire einen Auszug.

Die Chöre werden geleitet von Iris Meier aus Bayreuth. Nach dem Abitur begann Iris Meier für fünf Jahre eine Gesangsausbildung in Mailand. Danach studierte sie Musik- und Theaterwissenschaft sowie Romanistik an der Universität Bayreuth und schloss 1997 mit dem Magister ab. Es folgte noch ein Studium im Sologesang am Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg. Der Eintritt ist frei. (hzi)






Das Gnadenbild ist das Zentrum des Hauptaltars in der Waldkapelle in Heinersreuth. hzi
Das Gnadenbild ist das Zentrum des Hauptaltars in der Waldkapelle in Heinersreuth.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.