Beim Pferdesportverein Oberviechtach hatte Monika Reger schon im Kindesalter das Reiten gelernt. Später stellten sich Erfolge bei diversen Springprüfungen ein. Seit 1991 hat Reger, die im Ortsteil Herzoghof (zwischen Lind und Schneeberg) wohnt, ein eigenes Pferd. Während der Erziehung ihrer Kinder legte sie eine Pause vom Turniersport ein, stieg aber zum Hobby nach wie vor als „Freizeitreiterin“ in den Sattel.
Nicht abhalten von der Pferde-Passion ließ sich Monika Reger, als bei ihr 2006 eine Wirbelsäulen-Erkrankung und Arthrose an beiden Händen diagnostiziert wurden. „Die Ärzte meinten, reiten ist nicht mehr möglich“ schildert sie auf der Internetseite www.springreitenmithandicap.de. Dort berichtet sie auch von ihrem schweren Reitunfall im Juli 2015: Ein fremdes Pferd schlug aus und zertrümmerte ihr den rechten Unterschenkel. Eine Verletzung mit Spätfolgen: Trotz vieler Operationen kann Monika Reger ihr Bein nur stark eingeschränkt bewegen.
Doch trotz aller Schicksalsschläge: Von der Leidenschaft für Pferd und Reiten wollte die 47-Jährige nicht lassen: „Unterstützt von meiner Familie kämpfte ich mich zurück in den Sattel“, schreibt Monika Reger im Internet. Sie entdeckte die Klasse „Paraspringen“, in der Reiter mit Behinderungen an den Start gehen. Und bald stellten sich die ersten Erfolge ein. Schließlich fing Reger ab 2016 mit dem regelmäßigen Training an. Geübt wird auf dem eigenen Springplatz, und zusätzlich fährt Monika Reger zweimal wöchentlich mit ihrem Pferd „My Lady Power of Love“ nach Losau bei Speichersdorf, wo unter der Anleitung von Trainer Roland Boost weitere Einheiten absolviert werden.
Den Fleiß, das Engagement und die Motivation, mit denen Monika Reger das Paraspringreiten betreibt, hat sie – wie die 47-Jährige selbst sagt – sportlich bereits spürbar weitergebracht. Und auch die Erfolge blieben nicht aus: 2017 und 2018 holte sich Reger die bayerische Vizemeisterschaft. Den vorläufigen Höhepunkt gab es für Monika Reger, als sie Anfang Juli bei den Deutschen Meisterschaften in Lindlar bei Köln den zweiten Platz ergatterte. Außerdem schlug ein dritter Platz bei der renommierten Veranstaltung „Pferd International“ in München Ende Mai zu Buche.
Im Vorfeld dieser Veranstaltung hatte Reger zur Vorbereitung, zusammen mit weiteren Reitern, mehrere Trainingseinheiten bei Simone Blum, Weltmeisterin im Springreiten, in Zolling bei München absolviert. Ein Anliegen war es Monika Reger, auch Landrat Thomas Ebeling zu danken. Er habe sie zur Teilnahme an der „Pferd International“ ermutigt. Aus diesen Erfolgen schöpft die begeisterte Reiterin weitere Motivation. Und vielleicht gelingt es Monika Reger demnächst, einmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.
Einen kritischen „Co-Trainer“ hat Monika Reger übrigens mit Sohn Daniel im Haus. Er selbst hatte es im Jahr 2017 bei den Bayerischen Meisterschaften im Vielseitigkeitsreiten auf einen dritten Platz geschafft. Wo immer es geht, unterstützt er seine Mutter und begleitet sie zu den Turnieren.
Doch nicht nur den Pferden, auch anderen Vierbeinern gehört die Liebe von Monika Reger. In der eigenen Wohnung wollte sie stets Hunde und Katzen um sich haben: „Für mich gibt es keine dankbareren Kreaturen.“ Die Zuneigung zu den „Bellos“ hat sie auch zum Beruf gemacht: Seit zehn Jahren führt Monika Reger die „Hundestube Reger“, in der sie die Tiere unter anderem fürs nächste Gassigehen verschönert.
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