"Der Schwarzstorch ist einer unserer größten heimischen Waldvögel. Mit einer Spannweite von 180 Zentimetern segelt er über die Wälder, in denen er bevorzugt ungestörte Bereiche mit alten Bäumen und fischreichen Bächen und Tümpeln besiedelt. Auf Altbäumen in geeigneter Lage baut er seine Naturhorste. Zusätzlich wird er in vielen Bereichen Bayerns mit dem Bau von künstlichen Nistplattformen unterstützt", erklärt Philipp Bahnmüller, Betriebsleiter des Forstbetriebs Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten, in einer Pressemitteilung. Auch im Hessenreuther Wald haben ihm die Förster eine Kinderstube für den Nachwuchs eingerichtet. Pünktlich zur Wiederkehr der Schwarzstörche nach Bayern haben die Bayerischen Staatsforsten dort vier neue Nisthilfen für diesen typischen Waldvogel errichtet.
Der Bau von künstlichen Nestern ist aus zwei Gründen sinnvoll: Zum einen kann durch die stabile Konstruktion verhindert werden, dass ältere Nester, die bis zu 200 Kilogramm wiegen können, abstürzen und die Jungvögel dadurch umkommen. Zum anderen werden die Vögel in Bereiche gelenkt, in denen sie weitestgehend ungestört und abseits von Wanderwegen brüten können. "Schwarzstörche sind sehr störungsempfindlich und brüten deshalb vor allem im Zentrum großer Waldgebiete. Von den 150 bis 160 bekannten bayerischen haben zwei bis drei Paare ihre Heimat im Hessenreuther Wald gefunden", heißt es in der Mitteilung.
Beim Bau der Nisthilfen wurden die Staatsförster des Forstbetriebs Schnaittenbach von einem Spezialisten unterstützt. Der Schwarzstorchexperte und Seilkletterer Carsten Rohde baut die Horste in rund 15 bis 20 Metern Höhe. Der zuständige Revierleiter Hans Frisch freut sich darüber, dass der Schwarzstorch sich im Hessenreuther Wald wieder verstärkt heimisch fühlt: „Das Zurückkommen des Schwarzstorchs ist ein sichtbarer Beleg für die nachhaltige und naturnahe Forstwirtschaft der Bayerischen Staatsforsten“.
Der Schwarzstorch in Bayern
Eine Erfolgsgeschichte in Nordostbayern In den vergangenen 20 Jahren hat der scheue Waldbewohner in einigen Teilen Bayerns wieder Einzug gehalten. Besonders in den Nordostbayern ist der Schwarzstorch heute glücklicherweise wieder heimisch. Da den Vögeln heute nicht mehr nachgestellt wird und sich in vielen Bereichen die Lebensbedingungen verbesserten (Wasserqualität in Fließgewässern, Anlage von Nahrungstümpeln) konnte der Brutbestand kontinuierlich anwachsen.
Dennoch ist der Schwarzstorch immer noch ein sehr seltener Brutvogel, dessen Anwesenheit eine besondere Rücksicht verlangt. Nach der Rückkehr aus den afrikanischen Winterquartieren im März darf er in der Balz-, Brut- und Aufzuchtzeit an den bekannten Horststandorten nicht gestört werden.
Mehr zum Schwarzstorch und anderen Großvogelarten im Wald finden Sie unter www.baysf.de/de/wald-schuetzen/vogelschutz.html
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