Hirschau
02.11.2018 - 14:12 Uhr

Hund und Mensch als Helferteam

Rettungshunde des Bayerischen Roten Kreuzes sind echte Spürnasen. Das müssen sie nicht nur im Einsatz, sondern regelmäßig auch bei Prüfungen beweisen. Dabei sind erstaunliche Fähigkeiten gefragt. Sich wegtragen lassen zum Beispiel.

Ist der Vermisste, der unter hergefallenen Holzscheiten begraben ist, gefunden, zeigt der Rettungshund das auch an: Er bellt. Dann muss die Hundeführerin den Rettungskräften den genauen Standort melden. Bild: gf
Ist der Vermisste, der unter hergefallenen Holzscheiten begraben ist, gefunden, zeigt der Rettungshund das auch an: Er bellt. Dann muss die Hundeführerin den Rettungskräften den genauen Standort melden.

(gfr) Die Rettungshunde des Bayerischen Roten Kreuzes leisten bei der Flächen- und Trümmersuche, aber auch im Mantrailing (Personensuche) wertvolle Dienste. Vor ihrem ersten Einsatz aber müssen die Vierbeiner eine Eignungsprüfung bestehen, die sie auch danach, als "geprüfter Rettungshund", alle zwei Jahre wiederholen müssen.

In unwegsamem Wald

Das geschah jetzt im Hirschauer Sportpark und im angrenzenden Staatsforst, wo fast 50 Hunde, teils reinrassig, aber auch Mischlinge aus ganz Bayern, zeigten, was sie können. Ziel der Prüfung war es, die Tiere auf ihren Einsatz vorzubereiten.

Dazu gehörte die sogenannte Flächensuche, bei der binnen 20 Minuten zwei Personen in einem unwegsamen Waldgebiet von gut 30 000 Quadratmetern gefunden werden mussten. Die Prüfer hatten ein wachsames Auge darauf, wie der Prüfling und sein Hundeführer diese Aufgabe als Team bewältigt. Damit im Ernstfall weitere Rettungskräfte die Einsatzstelle erreichen, muss der Hundeführer genaue Ortsangaben melden. Getestet wurde aber auch, wie der Prüfling auf andere vorbeilaufende Hunde reagiert, wenn "Platz" angeordnet wurde.

Er muss sich tragen lassen

Nicht auszuschließen ist, dass ein Rettungshund selbst einmal verletzt wird und dann getragen werden muss: Deshalb ist das "Tragenlassen von fremden Personen" mit angelegtem Maulkorb ebenfalls Teil der Eignungsprüfung. Und natürlich muss der Hund Personen, die er gefunden hat, auch "melden": Er macht dann die menschlichen Retter mit Bellen aufmerksam.

Lässt sich der Rettungshund von einem ihm Unbekannten tragen? Auch das ist Teil der Prüfung unter Leitung von Claudia Bauer (links), Rettungshunde-Staffelführerin des BRK-Kreisverbands Amberg-Sulzbach. Bild: gf
Lässt sich der Rettungshund von einem ihm Unbekannten tragen? Auch das ist Teil der Prüfung unter Leitung von Claudia Bauer (links), Rettungshunde-Staffelführerin des BRK-Kreisverbands Amberg-Sulzbach.
„Platz“ heißt, den Befehl eisern zu befolgen - selbst wenn ein vorbeilaufender Hund durchaus interessant sein könnte. Bild: gf
„Platz“ heißt, den Befehl eisern zu befolgen - selbst wenn ein vorbeilaufender Hund durchaus interessant sein könnte.
Jederzeit einsatzbereit:

Im Bayerischen Rote Kreuz sind aktuell 35 Rettungshundestaffeln registriert. Deren mehr als 500 Hundeführer – überwiegend Frauen – müssen jederzeit kurzfristig einsatzbereit sein. Die Rettungshundeführer des BRK arbeiten ehrenamtlich. Sie werden für die Suche nach vermissten Personen von den Rettungsleitstellen oder der Polizei alarmiert und können sogar für Auslandseinsätze angefordert werden.

 
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