"Europa. Jetzt aber richtig." lautete in diesem Jahr das Motto der Maikundgebung der DGB-Gewerkschaften. Udo Fechtner, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Amberg, plädierte in Hirschau für ein gerechtes und solidarisches Europa. Die Kaoliner Musikanten begleiteten die Kundgebung.
70 Jahre Frieden
"Ein Leben in Frieden seit über 70 Jahren ist eine der großen Errungenschaften der EU": Daran erinnerte der Vorsitzende der IG BCE-Ortsgruppe Hirschau, Josef Birner. Er freute sich über noch mehr Zuhörer als in den vergangenen Jahren. Freies Reisen und Arbeiten, aber auch eine Erweiterung der Arbeitnehmer-Rechte seien der EU zuzuschreiben. Deutschland profitiere enorm von der Mitgliedschaft in der EU, sagte Birner. Dennoch erlebten immer mehr Menschen, dass die Interessen der Märkte oft Vorrang hätten vor sozialen Belangen. Birner forderte: "Die Menschen müssen im Mittelpunkt der Politik stehen, die sozialen Belange der Bürger und Arbeitnehmer müssen Vorrang haben vor den Interessen der Unternehmer. Internationale Standards für Arbeitnehmerrechte, Soziales, Umwelt und Verbraucherschutz müssen das Geschehen auf den Märkten bestimmen." Hauptredner Udo Fechtner verwies auf die Erfolge der Gewerkschaften. So sei es beispielsweise seit diesem Jahr über eine flexible Arbeitszeit auch möglich, Zeit in Geld zu verwandeln.
Auch Fechtners Blick richtete sich auf die Europawahl. Er erinnerte daran, dass die EU dafür gesorgt habe, dass wir über sieben Jahrzehnte in Frieden leben. Bei dieser Wahl gehe es um Frieden und Demokratie, aber auch um Wohlstand. Fechtner stellte fest, dass kein anderer Staat so viel von der EU und der Einführung des Euros profitiert habe wie Deutschland: Dadurch seien Millionen Arbeitsplätze entstanden. Ein Prozent der Deutschen besäßen 50 Prozent des Vermögens des Landes: Sie müssten ihren Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit mit ihren Steuern leisten. Auch von Konzernen forderte er eine ihren Umsätzen entsprechende Steuerabgabe. Er ist überzeugt: "Es ist genug Geld für Bildung und Renten im Land."
Appell: "Wählen gehen!"
Zur Rente meinte Fechtner, jeder, der 45 Jahre lang in Vollzeit gearbeitet habe, müsse auch im Alter davon leben könne. Oft seien teure Mieten ein Problem. Fechtner sieht deshalb die Politik in der Pflicht, den Wohnungsbau zu forcieren. Abschließend stellte er fest: "Rechtspopulismus und Nationalismus haben in Europa nichts verloren. Am 1. Mai zeigen wir klare Kante gegen Rechts und alle, die das Land spalten wollen." Fechtner forderte dazu auf, zur Wahl zu gehen - wer das nicht tue, überlasse das Feld den Rechtspopulisten.
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