Hirschau
19.10.2018 - 14:43 Uhr

Stadtrat bringt Feinplanung zur Sanierung der Hirschauer Schule auf den Weg

Von rund zwölf Millionen Euro Gesamtkosten geht die Stadt Hirschau für die Sanierung der Schule aus, die im kommenden Jahr anlaufen soll. Der Stadtrat gibt in einer vierstündigen Sondersitzung grünes Licht für dieses Projekt.

Der Stadtrat bringt die Sanierung der Hirschauer Schule auf den Weg. Das Projekt ist mit Gesamtkosten von rund zwölf Millionen Euro veranschlagt. Bild: Petra Hartl
Der Stadtrat bringt die Sanierung der Hirschauer Schule auf den Weg. Das Projekt ist mit Gesamtkosten von rund zwölf Millionen Euro veranschlagt.

Bei der Sitzung ging es um Festlegungen für den Bauentwurf samt Kostenberechnung, die der Regierung der Oberpfalz bis Ende November zugegangen sein müssen. Die Höhe der staatlichen Förderung steht erst nach dem Bescheid fest.

Architekt Alexander Frank von BSS Architekten trug die offenen Fragen zur Gebäudegestaltung detailliert vor. Die Schulleitung war in die Planungen mit einbezogen worden. Als Bodenbelag ist in den Klassenräumen Linoleum vorgesehen, auf den Gängen und im Eingangsbereich kann man aber auch mit Sichtestrich arbeiten. Nach einer Diskussion entschieden sich die Stadträte mehrheitlich für die günstigste Variante, überall Linoleum zu verlegen. Dieses mindere den Schall etwas, und bei einer Belagart zu bleiben, vereinfache auch die Reinigung, wurde argumentiert. Für Abwechslung könne die farbliche Gestaltung sorgen.

Bei den Fenstern entschied man sich bei vier Gegenstimmen mit der Holz-Alu-Variante gegenüber reinen Alufenstern für die teurere Alternative. Bedenken hatte besonders Günther Schuster (FW). Er habe als Lehrer an einer Schule erlebt, wie Holz, das ja arbeite, nach Jahren Probleme mache und die Holz-Alu-Fenster dort nicht mehr ordentlich geschlossen hätten.

Für die Außenfassade standen drei Möglichkeiten zur Auswahl: Klinker, ein Vorhängesystem mit Platten sowie ein Wärmedämmverbundsystem, wie es auch im Wohnhausbau verwendet wird. Klinker passe nicht ins Umfeld, wurde geäußert, und das Vorhängesystem sei eventuell nach außen zu offen hin, so dass sich Ungeziefer oder Insekten einnisten könnten. Letztlich entschied sich das Gremium gegen zwei Stimmen für das Wärmedämmverbundsystem, auch wenn diesem der Architekt mit rund 30 Jahren die kürzeste durchschnittliche Lebensdauer und eine erhöhte Anfälligkeit für Verschmutzungen bescheinigte. Zudem war es die deutlich günstigste Variante.

Das Flachdach zu begrünen statt Kies zu verwenden, bringt 19 800 Euro an Mehrkosten, wurde aber trotzdem gegen drei Stimmen befürwortet. Landschaftsarchitekt Manfred Neidl sah nur Vorteile darin. Im Sommer würden die Temperaturen im Gebäude dadurch spürbar reduziert.

Die Heizungs-, Lüftungs-, Klima, Elektro- und Kommunikationstechnik erläuterte Thomas Koller vom Büro Brundobler. Die Leitungen in den Zimmern sollen im oberen Bereich der Schrankwände verlegt werden. Vorgesehen ist eine moderne, zentral gesteuerte Technik, wobei die Heizkörper in den Klassen wie auch die Temperierung im Verwaltungstrakt einzeln zu regeln sind. Koller empfahl den Einbau einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Der Kostenunterschied zur dezentralen Variante sei deutlich geringer geworden, da die Lüftung wohl nicht aufs Dach müsse ‒ es gebe eine Möglichkeit im Kellerbereich.

Einige Stadträte zweifelten die Notwendigkeit der Lüftungsanlage grundsätzlich an. "Die Kohlendioxidwerte lassen sich auch durch Fensteröffnen nach Bedarf verringern", meinte Zweiter Bürgermeister Josef Birner. Ein moderner, zukunftsorientierter Bau brauche eine Lüftung, entgegnete Christian Gnan (CSU). Und auch Michael Högl (SPD) erachtete wegen der Dichtheit des Gebäudes die Lüftung, die auch gegen Feuchtigkeit und Schimmelbildung wirke, als notwendig. Gegen vier Stimmen wurde die Lüftung befürwortet. Drei Stadträte hätten lieber eine dezentrale Anlage gesehen, die große Mehrheit war aber für die zentrale Lösung. Nachdem die Fenster zu öffnen sind, bleibt zudem immer noch die Möglichkeit, zweigleisig zu fahren.

Landschaftsarchitekt Manfred Neidl stellte Ideen für die Gestaltung der Außenanlagen und des Umfelds vor. Das Konzept mit Klettermöglichkeiten, Trampolin und teilweise etwas weicherem Boden in den Pausenbereichen im Freien kam gut an. Neidl schlug vor, den Schulbushalt ans Ende des Parkplatzes an der Josefstraße zu legen, vorausgesetzt die Fachbehörden stimmen zu. Das Wenden in der Schulstraße sei dann nicht mehr erforderlich. Über einen breiten Gehweg kämen die Schüler sicher ins Gebäude. Neidl schätzte die Gesamtkosten auf um die 700 000 Euro. Einstimmig wurde dem Büro Neidl & Neidl der Auftrag für die nächste Planungphase erteilt. Die Verlegung des Schulbushaltes soll weiter verfolgt werden.

 
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