Unterstützt wurde sie von Hans Treuheit vom Ortsverein Hersbruck, der auch die Namen der verstorbenen Mitglieder aus dem Vorjahr verlas. Vor dieser Liste machte er aus seiner Enttäuschung über das mangelnde Interesse an dieser Gedenkstunde keinen Hehl. Er sei erst kürzlich in Schupf bei einer Gedenkfeier zu Ehren der KZ-Opfer aus dem Hersbrucker KZ gewesen. Auch da seien nur die pflichtgemäßen Politiker zugegen gewesen: "Allgemeine Trauer wird immer weniger, während im Familienkreis noch tiefste Trauer üblich ist", Treuheit.
Aus aller Welt
Die Gedenkstätte in Schupf besteht aus einer großen Urne, in der die Asche von 300 Menschen ruht. Es waren meist junge Leute die aus aller Welt nach Hersbruck gebracht worden waren und in Happurg das Doggerwerk in die Houbirg graben mussten. Sie fielen von Juni 1944 bis März 1945 den unmenschlichen Bedingungen zum Opfer.
Auch die Gedenktafel am Prellstein stammt noch aus dem Jahr 1938 und ist in deutlicher NS-Sprache gehalten. Deshalb sah sich nun der Fränkische Albverein veranlasst, sich davon zu distanzieren und dies mit einer entsprechenden Tafel zu dokumentieren. Die Silberdistel auf der Bronzetafel wurde auch vor langer Zeit dort angebracht, um das Hakenkreuz zu verdecken. Aber diese Geste schien nicht ausreichend genug gewesen zu sein.
Mehr auf Gott vertrauen
Die biblischen Worte zur Feierstunde steuerte als Lektor Pfarrer Prechtel bei, der empfahl, viel mehr auf Gott zu vertrauen, statt sich über alles mögliche und unmögliche Sorgen zu machen. Die musikalische Umrahmung übernahm traditionell der Posaunenchor Hirschbach unter der Leitung von Marina Rischan.
Den Glühwein, der in der nahen Hütte von der Bergwacht normalerweise gereicht wurde, hatte Organisatorin Waltraud Bauer auf den Berg getragen. Auf der Terrasse der Bergwachthütte konnten sich die Wanderer aufwärmen, weil die Sonne nur den Prellstein beschien und sonst ein frisches Lüftchen wehte.
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