Hirschbach
21.08.2019 - 15:19 Uhr

Turbulente Kirwa-Tage in Hirschbach

„Mari, Mari, Mario - Mari, Mari, Mario“ skandieren elf Kirwapaare immer wieder. Sie feiern Mario Gössl und sein Moidl Nadja Melchner.

Auf der Leiter am Baum thront das Oberkirwapaar Nadja Melchner und Mario Gössl, umringt von Moilan und Boum sowie den Musikanten. Bild: rrd
Auf der Leiter am Baum thront das Oberkirwapaar Nadja Melchner und Mario Gössl, umringt von Moilan und Boum sowie den Musikanten.

Die Kür des Oberkirwapaars war zweifellos der herausragende Augenblick des Brauchtumsfests in Hirschbach. Ihm waren aber schon einige andere Höhepunkte vorausgegangen.

Schon bei der „Vuglsuppn“ in der „Kurvn“ war Musik Trumpf. Gerald Hafner und Rudi Kohler unterhielten ein volles Haus bei mittleren Temperaturen und regenschweren Wolken am Donnerstagabend. Am Freitag sorgte Klaus Hauenstein im Gasthaus Goldener Hirsch für die musikalische Unterhaltung beim Kirwaausgraben. Im Festzelt spielten zeitgleich „Bretterboden“ für das jüngere Publikum.

Am frühen Samstagmorgen wurde dann der Kirchweihbaum im Wald „geerntet“ und danach in Unterhirschbach verziert. Am Nachmittag zog ihn ein Dieselross mit Musikbegleitung zum Festplatz. Kirchweihburschen und freiwillige Helfer hievten ihn in die Senkrechte und verkeilten ihn fest. Dazu spielten lauter Hirschbacher Musikanten, unterstützt von Thorsten Simon aus Eschenbach mit der Klarinette und dem in Hirschbach gebürtigen Gerald Hafner, den es nach Achtel verschlagen hat. Am Abend sorgten die Boarischn Boum für die gute Stimmung im Festzelt. Der Kirwaverein brachte Essen und Trinken auf den Tisch. Fieranten und Schiffschaukel fehlten diesmal auf der Festwiese, aber dafür bot eine Hüpfburg den jüngsten Gästen Abwechslung.

Am Sonntagmorgen trafen sich die Kirchweihpaare zum Gottesdienst in der St.-Wolfgangskirche, wo sich Pfarrer Gerhard Durst einem Brief widmete, den ein Hirschbacher 1853 an den Kirchengemeinderat gerichtet hat. In jener Zeit war die Kirche wegen Einsturzgefahr gesperrt worden, und der Briefschreiber machte sich Sorgen um den Fortbestand.

Danach trafen sich alle unter der Linde beim Goldenen Hirschen, um den Umzug durchs Dorf zu starten. Ausgerechnet in diese Phase platzte ein Feuerwehralarm wegen eines Kletterunfalls an der Mittelbergwand. Viele Kirchweihburschen waren davon nicht betroffen.

Nach dem Umzug tanzten zwölf Paare den Kirchweihbaum aus. 7 - in Worten: sieben - Musikanten aus Hirschbach, Klausen und Achtel sorgten für ausgezeichneten Sound bei einer langen Runde um den Baum. In der sengenden Hitze hielt auch der Senior der Kapelle, Willi Hafner mit seinen 83 Jahren, tapfer durch. Der Wecker schien einfach nicht klingeln zu wollen. Kurz bevor er rasselte, gab es in der Runde einen unerklärlichen kleinen Stau, so dass ausgerechnet Mario Gössl und Nadja Melchner aus Vögelas, das „richtige“ Paar, den Strauß in den Händen hielten. Nach dem Ehrentanz zog die Gemeinde mit Musikbegleitung ins Bierzelt ein, und die gleiche Menge musste außen herum Platz nehmen. Von da an übernahm dann „Vullgas“ das Kommando. Bis weit nach Mitternacht wurde getanzt, und es soll sogar Leute gegeben haben, die in dieser Nacht kein Bett brauchten.

 
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