Högen bei Weigendorf
04.09.2019 - 11:01 Uhr

Heißer Arbeitsplatz für Polit-Prominenz aus Weigendorf

Eines der ältesten Backofenfeste in der Gegend hat seit 27 Jahren von seiner Beliebtheit nichts verloren. Mit dem Einsatz von Kommunalpolitikern besitzt es ein Alleinstellungsmerkmal.

Hand in Hand arbeitet ein eingespieltes Team rund um den heißen Ofenschlund. Bild: fm
Hand in Hand arbeitet ein eingespieltes Team rund um den heißen Ofenschlund.

Der alte Steinbackofen im Winkel zwischen Waitzmühle und den Nachbarnhäusern dämmerte nur mehr vor sich hin, als der damalige Bürgermeister, der verstorbene Georg Pickel, die Idee hatte, mit den Gemeinderäten und ihren Ehefrauen die alte Kunst des Brot- und Zwiebelkuchenbackens wieder zu beleben. Der Versuch klappte, und jedes Jahr – bis auf eine Ausnahme – wird der inzwischen restaurierte Backofen angeheizt.

Weil die Ansprüche und Angebote inzwischen gewachsen sind, baten die Kommunalpolitiker die Frauen des Obst- und Gartenbauvereins um Unterstützung. Auch am Samstag waren sie wieder mit von der Partie. Von frühen Nachmittag an kamen Gäste, um den heißen Zwiebelkuchen sowie deftige Brote oder Kuchen zu genießen. Die gesperrte Straße versprach ruhiges Sitzen unter Sonnenschirmen und dem Zeltdach. Die Wartezeit am Backofen erlaubte einen Blick auf die Produktion der Zwiebelkuchen.

Im Nebengebäude der Waitzmühle wurden Teig und Zwiebeln vorbereitet und anschließend zu den Damen mit den Nudelhölzern gebracht, die das Auswalzen und Belegen übernahmen. Dann standen die Einschieber bereit, um die Rohlinge in den heißen Schlund zu befördern. Andere waren auf das Herausholen des fertigen Gebäcks. Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, verlangt ein gewisses Gespür. In handliche Stücke geschnitten, wanderte die bayerische Pizza über den Tisch.

Kleine Schlangen gab es mit steigendem Besucherandrang auch beim Ausschank von Bier und anderen kühlen Getränken. Doch das Warten wurde durch die bodenständige Musik einer Bläsergruppe verkürzt. Im Hof des früheren Winter-Anwesens kamen die Liebhaber von Kaffee und Kücheln zu ihrem Recht. Dort war auch eine Brottheke aufgebaut, an der die Scheiben Schinken, Obatzten, Griebenschmalz, Schnittlauch oder Käse oben drauf bekamen. Im Hintergrund sorgte der Trupp der Gemeinderatsfrauen für ständigen Nachschub. Als Einzelkämpfer drehte Werner Pickel weiße Rettiche zu kunstvollen Rollen.

Aus der Umgebung zwischen Sulzbach-Rosenberg und Hersbruck lockte das Backofenfest seine Gäste an. Unter ihnen sah Bürgermeister Reiner Pickel, Regisseur eines großen Helferteams, auch einige Amtskollegen wie Hans-Jürgen Reitzenstein (Dritter Bürgermeister in Sulzbach-Rosenberg), Brigitte Bachmann (Birgland), Winfried Franz (Neukirchen), Roman Berr (Etzelwang) und Thorsten Brunner (Zweiter Bürgermeister Pommelsbrunn). Mit ihnen unterhielt sich auch Altbürgermeister Georg Schmid angeregt, hat er doch mehr als 20 Jahre lang das Backofenfest organisiert.

Bürgermeister Reiner Pickel (vorne rechts) gönnt sich eine Pause für einen Plausch mit Amtskollegen. Bild: fm
Bürgermeister Reiner Pickel (vorne rechts) gönnt sich eine Pause für einen Plausch mit Amtskollegen.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.