Ein 125-jähriges Gründungsfest ohne Patenverein: Sas ist unmöglich. Dies wusste auch die Feuerwehr Pamsendorf und machte sich aus die Suche nach einem passenden Paten. Was lag da näher, als bei der Nachbarwehr in Hohentreswitz anzufragen. Bereits zwei Mal in den zurückliegenden Jahren hatten die Nachbarn diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Warum sollte es dieses Mal anders sein? Also wurde die Stadtkapelle Pfreimd engagiert, die Festdamen zogen ihre feschen Dirndl an und gemeinsam machten sich alle auf den Weg.
Am Dorfkreuz in Hohentreswitz wurden sie von den Wehrmännern freudig empfangen und mit hochprozentigem Löschwasser begrüßt. Jetzt hatten sich auch der Schirmherrr, Bürgermeister Richard Tischler, und der Ehrenschirmherr Albert Maier in den Zug eingereiht und weiter ging es zum Feuerwehrhaus.
Hans Zeitler, der Vorstand der Pamsendorf Feuerwehr, trug in gewählten Worten seine Bitte vor und die Hohentreswitzer waren nicht abgeneigt, zumal auch noch ein Fass Freibier in Aussicht stand. "Doch bevor wir euch erhören, müsst ihr euch bewähren", lautete die Bedingung von Karl Zenger, dem Vorstand von Hohentreswitz. Jetzt ging für die Bittsteller der Schlamassel los. "So kniet euch hin, seid nicht so eitel, auf diese harten hölzernen Scheitel." Die Vorstände und Kommandanten der Bittsteller auf den Knien vor den Nachbarn war ein Bild für Götter. Doch damit nicht genug. Jetzt mussten neun knifflige Fragen beantwortet werden. Wie heißen die drei Heiligen am Hochaltar der Kirche? Für den Bartholomäus und den Florian hat es gereicht.
Der heilige Sebastian wollte partout keinem einfallen. Da half auch der Joker nichts. Zur Strafe mussten die Delinquenten einen Luftballon zum Platzen bringen. Mit Strahlrohren und Verteiler eine schwierige Aufgabe. Die Köpfe der Führungskräfte nahmen dabei eine bedenklich rote Farbe an. Doch auch diese Aufgabe wurde gemeistert.
Wer nun dachte, dass sich die Hohentreswitzer Wehrmänner damit zufrieden gaben, der wurde eines Besseren belehrt. Jetzt wurden auch noch die Festdamen eingespannt. Ihre Aufgabe war es, eine Kübelspritze mit Wasser zu füllen, dafür standen ihnen nur Halbekrüge zur Verfügung.
Die Kommandanten mussten pumpen und die Vorstände standen am Strahlrohr. Erst als ein Eimer, der auf einer Wippe stand, mit Wasser gefüllt war, war auch diese Aufgabe erfüllt. Nach soviel Schweiß kam endlich das erlösende "Ja" von Karl Zenger: "Wir machen, damit ist es klar, eure Patenwehr im nächsten Jahr."
Als dann der Schirmherr das mitgebrachte Fass Freibier angezapft hatte wurde gemeinsam auf ein schönes Fest im nächsten Jahr angestoßen und die Patenschaft war besiegelt. Vor Freude rockten die Festdamen das Zelt und es wurde noch tüchtig gefeiert.
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