Hütten bei Grafenwöhr
20.12.2024 - 20:23 Uhr

Große Trauergemeinde in Hütten nimmt Abschied von Klara Braun

Ein Leben für den Gesang und die Musik sowie für die KAB ist zu Ende gegangen. Im Alter von 90 Jahren folgte am 13. Dezember Klara Braun ihrem vor drei Monaten verstorbenen Mann Alfred in die Ewigkeit.

Ein Hüttener Original: Klara Braun. Bild: bk
Ein Hüttener Original: Klara Braun.

Beim Requiem in der Josefskirche, mitgestaltet vom ChorAlle unter Leitung ihrer Schwiegertochter Sabine, sowie bei der anschließenden Beerdigung wurde deutlich, welch große Wertschätzung die Heimgegangene über Hütten hinaus erfahren hat.

Stadtpfarrer Daniel Fenk, der mit Pfarrer Thomas Thumann aus Plößberg konzelebrierte, übermittelte die Anteilnahme von Weihbischof Reinhard Pappenberger. Wie in einem Musikstück hätten sich auch im Leben von Klara Braun fröhliche Klänge mit so manchen dunklen Tönen vermischt, sagte Fenk.

Am 1. Juni 1934 in Hütten als jüngstes von vier Kindern geboren, starb nicht nur ihr Vater früh durch einen Motorradunfall, sondern auch eine Schwester verlor jung ihr Leben. Doch nicht nur anpacken erlernte Braun schon früh, was sie später beim Forst, in der Bundeswehr-Küche und beim Vertrieb von Tupperware brauchen konnte.

Frühe Liebe zur Musik

Als Teenager lernte sie Gitarre und Orgel vom damaligen Pfarrer Muth. Ab 1947 war sie als Organistin bis 2021 über sieben Jahrzehnte tätig. Zugleich sang sie im Kirchenchor mit, den sie später leitete. Braun gab sich nicht nur damit zufrieden Bestehendes weiterzuführen, sie initiierte auch Neuanfänge: 1981 Gründung des Kinderchors und des Hüttener Dreigesangs. Beim gegründeten ChorAlle war sie vom ersten Tag als Sängerin und Beraterin dabei.

Vielfältiges Engagement

Ihr soziales Engagement hat sich nicht nur in der Musik erschöpft: Gründungsmitglied der Frauen-Union, Leiterin der Hüttener Seniorengruppe und Seniorenbeauftragte der AOK. Für ihr Engagement wurde sie 2003 von Bundespräsident Johannes Rau mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD ausgezeichnet.

Am Herzen lag Klara Braun auch ihre Familie. Mit ihrem Mann durfte sie im September auf 65 Ehejahre zurückblicken. Auch ihre fünf Kinder, elf Enkel und acht Urenkel waren ihr immer wichtig. Sie liebte neben der Musik auch Lesen, Stricken und Gemüseanbau. Seit August 2023 verbrachte das Ehepaar im Seniorenheim Grafenwöhr den Lebensabend.

Pfarrer Fenk: "Durch ihr Orgelspiel und ihren Gesang hat sie den Glauben musikalisch erfahrbar werden lassen. Ihr Leben darf ab jetzt im Reich Gottes weiterklingen und ihre Lebensmelodie sich einfügen in den Lobpreis Gottes des himmlischen Chores, in den unsere Verstorbene selbst einstimmen darf."

"Ora et labora" sei das Leitmotiv der "Superfrau" Klara Braun gewesen, die drei Herzen hatte: das Herz des Glaubens, der Hoffnung und Liebe. Die Empore war ihr Reich" sagte der ehemalige KAB-Kreisvorsitzende Hans Kurz. Braun war Gründungsmitglied des KAB-Ortsverbands Hütten und 36 Jahre mit Leib und Seele Vorsitzende. Zudem fungierte die Trägerin der Marcel Callo-Medaille als Seniorenbeauftragte im Kreisverband Neustadt.

Vor der Grabsegnung intonierte Trompeter Hans Rettinger "Näher mein Gott zu dir" und beim Feierabendlied senkte Kurz das Banner, das Ehemann Alfred Braun stets vorausgetragen hatte, über ihre Ruhestätte.

 
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