In einem alten Schullesebuch steht die Geschichte von Leuten, die das Wetter einmal selber machten, weil Gott es bislang keinem recht tun konnte. Als die Erntezeit kam, war das Getreide zwar reif, die Ähren aber leer: Die Wettermacher hatten den Wind vergessen. Welch große Bedeutung der Wind bzw. seine Daten für die Arbeit des Deutschen Wetterdienstes hat, wurde vor Kurzem wieder einmal an der seit 1990 in Hüttstadl bestehenden Klimastation, eine der am besten bestückten in ganz Bayern, demonstriert: Windstärke und -richtung wurden hier zwar schon seit 20 Jahren per Kassette aufgezeichnet und ausgewertet. Später wurde die Anlage durch einen Windturm ersetzt, der mit einem hochsensiblen Ultraschall-Sensor ausgestattet ist. Dadurch kann der Deutsche Wetterdienst per Datenleitung nicht nur die Lufttemperatur in fünf Zentimetern und zwei Metern über dem Erdboden, die Luftfeuchte und die Niederschlagsmenge, sondern auch Stärke und Windrichtung abrufen. Auch basieren Unwetterwarnungen unter anderem auf den Winddaten, die aus dem Wetter-Radarsystem ermittelt werden. Alle drei Jahre wird der Sensor, der Richtung und Geschwindigkeit misst, ausgetauscht und in einem „Windkanal“, wie Torsten Müller vom Deutschen Wetterdienst informiert, überprüft. Dazu wird der 15 Meter hohe Windturm umgelegt. In früheren Jahren musste ein Techniker, angeseilt und im Schutzanzug, für Wartungen und Reparaturen auf den Turm steigen.
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