Weiß-blau strahlte der Himmel, als sich die Gläubigen am Pfingstmontag um 9 Uhr von der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Püchersreuth in einer Flurprozession auf den Weg zur nahe gelegenen Wallfahrtskirche St. Quirin machten. Bereits eine Stunde früher war eine Gruppe Pilger aus Wildenreuth nach Püchersreuth aufgebrochen, um sich dort der Prozession anzuschließen. Pfarrer Dr. Matthias Nowotny trug die Monstranz unter dem Baldachin an vier aufgebaute Altäre.
Singend und betend zog die Prozession nach gut einer Stunde zum Festgottesdienst in das Gotteshaus ein, das voll besetzt war. Einige Gläubige verfolgten die Messe vor der Kirche. Die Bläsergruppe von St. Elisabeth in Weiden und Organistin Gabi Haug gestalteten die Messe musikalisch.
Kirchenpfleger Markus Haug und seine Helferinnen und Helfer von der Kirchenverwaltung hatten den idyllisch unter Linden gelegenen Platz hinter dem alten Mesnerhaus in einen Festplatz umgestaltet. Nachdem die Gottesdienstbesucher ihr Seelenheil gestärkt hatten, konnten sie sich beim anschließenden Frühschoppen um ihr leibliches Wohl kümmern. Die Helfer hatten am Grillstand und am Ausschank alle Hände voll zu tun, um die Nachfrage nach Grillsteaks und Bratwurstsemmeln sowie gekühlten Getränken zu erfüllen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die "Störnsteiner Blasmusik". Die Musiker überraschten mit dem erstmals an dieser Stelle vorgetragenen "Quirin-Marsch", den Haug dirigieren durfte. Der mit straffen Elementen ausgestattete flotte Marsch soll auch an die Ritter der ehemaligen, nebenan gelegenen Kronburg erinnern und stammt aus der Feder von Orchesterchef Gerhard Träger und dessen Sohn Andreas.
Am "Tag der offenen Kirchentür" führte Mesner Alfons Scharnagel eine stattliche Gruppe Interessierter am Nachmittag durch die Wallfahrtskirche. Er erzählte viele Details rund um den Heiligen, die Jahrhunderte alte Wallfahrt auf dem Botzerberg sowie die sakrale Ausstattung der Kirche. Scharnagl erklärte die Altäre mit den Akanthusschnitzarbeiten, den Wallfahrtsaltar mit dem Gnadenbild, die wertvolle Monstranz oder die Konzertorgel aus Prag, die zu den ältesten in der Oberpfalz zählt. "St. Quirin ist kein Museum, sondern eine Wallfahrtskirche, die heute noch lebt", betonte er.
Für die renovierungsbedürftige Orgel hat die Kirchenverwaltung eine Spendenaktion ins Leben gerufen, bei der Patenschaften für die rund 500 Orgelpfeifen übernommen werden können. "Die Aktion ist sehr gut angelaufen. Von den großen Prospektpfeifen (je 250 Euro) sind fast alle weg", informierte Haug. Es gebe aber auch Fahrradfahrer, die spontan 10 Euro für eine kleine Pfeife spenden würden. Er hofft, dass die Aktion bei den nächsten Gottesdiensten und vor allem bei den Konzerten richtig durchstarten werde.
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