Der freie Eintritt an diesem Tag reichte wohl nicht aus, denn die Zahl der Besucher blieb zum Jubiläum überschaubar. Kalter Wind hielt viele ab zu kommen, ergänzend dazu war die musikalische Umrahmung, von der sehr oft zu hören war: "Die Musik ist grausam." Der Technosound entsprach wohl nicht dem Geschmack jedes Besuchers.
Den offiziellen Teil eröffnete Immenreuths Bürgermeister Thomas Kaufmann mit einem Rückblick auf die Geschichte des Bades.
Erste Pläne 1970
Die ersten Planungen für das Freibad mit Ferienzentrum haben 1970 der damalige Bürgermeister Fritz Schörner und Landrat Valentin Kuhbandner Regierungspräsident Dr. Ernst Emmerig vorgestellt. 1972 wurde das Bad als klassisches Bad mit gechlortem Wasser eröffnet. Mitte der 1990er Jahre seien dann Schäden aufgetreten. Zumachen oder eine Lösung suchen? 1997 wurde auch die Schließung des Bades diskutiert, wusste Kaufmann.
2002 startete Alfred Schuster eine Initiative zur Rettung des Bades. Ein Jahr später wurde die Initiative Schwimmbad Immenreuth (ISI) mit über 500 Mitgliedern und dem Ziel, das Bad zu retten, gegründet. Immenreuth, Kemnath, Speichersdorf, Kulmain und Kirchenpingarten schlossen sich landkreis- und bezirksübergreifend zusammen. "Die interkommunale Zusammenarbeit sucht ihresgleichen in Bayern", betonte das Gemeindeoberhaupt und bedauerte gleichzeitig das Ausscheiden von Kirchenpingarten aus der Gemeinschaft in diesem Jahr.
Kaufmann listete die zahlreichen Verbesserungen seit der Wiedereröffnung 2011 auf und kündigte an, in den nächsten Wochen die Planungen für 2023 in den Mittelpunkt zu schieben. Ein Punkt wird bleiben: "Das Bad ist immer defizitär, so ehrlich muss man sein", sagte Kaufmann. Allerdings ist nach seinen Worten die Einrichtung für die Lebensqualität der Region, für die Naherholung und für die Möglichkeit für Kinder schwimmen zu lernen immens wichtig.
Dies unterstrich in gleicher Weise Stellvertretender Landrat Günter Kopp. "Entweder helfen oder das Bad wird geschlossen", habe der damalige Hilferuf an die umliegenden Gemeinden geheißen. Vier Nachbarkommunen konnten überzeugt werden, sich zu beteiligen. Lange und breite Gespräche seien geführt worden über die Beteiligungen der einzelnen Gemeinden, ob Naturbad oder konventionelles Bad oder wie es ausgestattet werden soll. Viele Bäder seien besichtigt worden, erinnerte sich Kopp. "Mit vereinten Kräften und Anstrengungen ist es gelungen, das Bad umzubauen und zu erneuern. Ziel war es, eine Freizeitstätte im westlichen Landkreis zu schaffen. Es ist gelungen."
Der Stellvertretende Landrat versicherte, Ziel werde es bleiben, das Bad weiter zu betreiben. Dafür überreichte er einen Scheck des Landkreises über 500 Euro. 200 Euro legte die Pauly-Group aus Neu Eichenberg, die die gesamte Umgestaltung des Bades vom technischen zum Naturbad geplant und umgesetzt hat und bis heute betreut, drauf.
Buntes Programm
Geschäftsführer Günther Strobel hatte für den Jubiläumstag ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Da waren nicht nur der freie Eintritt und halbe Preise für alle Speisen und Getränke im Kiosk; die Einsatzfahrzeuge von Wasser- und Bergwacht, Feuerwehr, Helfer vor Ort und Rotem Kreuz konnten besichtigt, Taucher im Schwimmbecken bestaunt werden. Kinder hatten in der Hüpfburg und mit dem Clown ihren Spaß, die Erwachsenen fanden im Biergarten Entspannung.
Besondere Grüße Kaufmanns galten Wasserwacht-Gründungsvorsitzendem Ludwig Schmidt und dem Initiator der Organisation Johann Stiegler sowie Alfred Schuster, unter dessen Federführung die Initiative Schwimmbad Immenreuth gegründet worden war. Dem verstorbenen Bürgermeister Peter Merkl, auf den die Initiative zur Gründung der Naturerlebnisbad GmbH zurückgeht, galt eine Schweigeminute.
Eckdaten zum Naturbad
- 1970: Vorstellung erster Pläne
- 1972: Eröffnung als klassisches Bad mit gechlortem Wasser
- 1997: Debatte über Schließung des Bades
- 2003: Gründung der Initiative Schwimmbad Immenreuth (ISI)
- 2011: Wiedereröffnung als Naturerlebnisbad
- Zusammenschluss: von Immenreuth, Kemnath, Speichersdorf, Kulmain und Kirchenpingarten (nicht mehr dabei)
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