Die Supermärkte in den Städten fressen die Läden in den Dörfern auf. Für Menschen mit Behinderung oder fehlender Mobilität wird es zunehmend schwieriger, ihren Bedarf für das tägliche Leben abzudecken. Eine Alternative dazu ist der Mobile Dorfladen der Steinwald-Allianz.
Seit einem Jahr versorgt er Orte mit fehlenden Läden oder ungenügender Anbindung. Rund 500 Artikel des täglichen Bedarfs führt er mit sich. Zweimal in der Woche hält er beim Feuerwehrgerätehaus in Plößberg. Für Zweiten Bürgermeister Josef Hecht und den Geschäftsleiter der Gemeinde, Thomas Kaufmann, war es ein Anlass, einen Blick auf die Akzeptanz des alternativen und besonders für die ältere Generation wichtigen Angebots zu werfen.
"Eine tolle Sache wurde ins Leben gerufen, vor allem für Menschen mit fehlender Mobilität", schwärmte Hecht und ergänzte: "Der Weg für die Versorgung ist absolut top." Das amtierende Gemeindeoberhaupt gratulierte zum Einjährigen, bezeichnete den Mobilen Dorfladen als beachtenswerte Leistung für die Dorfbewohner und hob den inzwischen gewonnen Kundenstamm heraus.
Das A und O dieser Einrichtung ist die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, ihre Regionalität und das Angebot von biologischen Produkten. Während der halbstündigen Standzeit von 11.30 bis 12 Uhr am Donnerstag wurde nicht nur fleißig gekauft. Das Fraunhofer-Institut, das für die Entwicklung des Modellprojekts mit Verantwortung trägt, damit es weiter nach außen getragen werden kann, begleitete die Jubiläumsfahrt. Mirjam Opitz erklärte, Ziel sei es, die Nahversorgung zu verbessern.
Dazu würden die Wünsche und Vorschläge der Kunden gesammelt. Ein Schwerpunkt sei dabei die Digitalisierung, um auch auf diesem Weg die Wünsche der Menschen zu erfüllen. Das Angebot gelte es noch attraktiver zu machen und an die Kunden heranzutragen. "Marketing" heiße hier das Schlagwort. Das Bewusstsein für den Mobilen Dorfladen müsse geschärft und der Kunde noch mehr - auch über die Digitalisierung - an das Angebot gebunden werden. Der Mobile Dorfladen der Steinwald-Allianz sei ein Modellvorhaben, dessen Fragen und Erfahrungen späteren Projekten zugute komme. Die große Zielsetzung sei es, den Menschen zu ermöglichen, ihre eigenen Versorgung selbst zu erledigen.
Die Steinwald-Allianz sei deshalb bemüht, ständig besser zu werden, betonte ihr Geschäftsführer Martin Schmid. Die Wünsche der Kunden seien ihm wichtig. Wenn möglich werden sie realisiert, versicherte er. Mirjam Opitz ergänzte: "Es ist ganz normal, wenn etwas neu gemacht wird, dass Veränderungen notwendig werden."
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