Eine Erwähnung finden die Orte Plößberg, Punreuth und Döberein in einer Urkunde von 1119. In diesem Jahr gründete der Bamberger Bischof Otto der Heilige das Kloster Michelfeld. Er stattete es unter anderem mit diesen drei Orten aus. Zwei dort genannte Orte in der Gemeinde Immenreuth gibt es nicht mehr - Gozmannsberg und Bernbach.
Plößberg
Über Plößberg und Punreuth ist wenig zu finden. Plößberg ist zum größten der drei Orte herangewachsen. Seine Gründung könnte in Verbindung mit einer Straße stehen. Nach der Altstraßenkarte von Hans Edelmann führte eine vorgeschichtliche Straße durch den Raum Weidenberg mit einer Weiterführung über Kirchenpingarten, Lienlas, Ahornberg, Frankenreuth und Ebnath nach Eger.
Punreuth
Mehr zu erfahren ist über Punreuth. Hinter den Namen steckt die Rodung des Bunno. Als Punruit wird er in der Urkunde von 1119 bezeichnet. Im Bamberger Staatsarchiv fand ehrenamtlicher Archivpfleger für den westlichen Landkreis Tirschenreuth Robert Schön "Praktische Mittheilungen". Demnach wurden am 30. Dezember 1838 von einem Schafhunde zu Ebnath ein 28-jähriges Mädchen von Punreuth in den rechten Unterarm und zwei weitere Personen gebissen. "Dieser Hund, welcher äußerlich alle Merkmale der Wuth an sich getragen, und auch noch mehrere Hunde gebissen hatte, wurde im Dorfe Hölzlashof bei Ebnath erschlagen", schreibt königlicher Landgerichtsarzt zu Kemnath Dr. Münzenthaler.
Die drei gebissenen Menschen nahm er in Behandlung und ließ die Wunden alle fünf bis sechs Minuten 48 Stunden lang auswaschen, später wurden nasse Bäuschchen aufgelegt. "Indem am 23. Februar 1839 diese Individuen über 7 Wochen lang auf solche Weise behandelt worden, und fortwährend bei ungetrübter Gesundheit erhalten waren, so wurden sie aus der Kur entlassen."
Weitere Hinweise im Staatsarchiv fand Robert Schön am 21. April 1869. "Abends um 4 Uhr, ging in Punreuth ein Wolkenbruch nieder", ist zu lesen und weiter für den 7. September 1881: "Morgens 7 Uhr, schlug der Blitz in Punreuth in 2 Städel und äscherte sie ein." Eine "Feuerlöschmaschine" erhielt die Gemeinde Punreuth aber erst am 25. Mai 1889 von der Ludwig'schen Fabrik von Bayreuth.
Eine Feuerbrunst erlebte Punreuth bereits 1733. Der Stadttürmer hatte "keine Anzeig gethan, ferner die Viertel(stunden) nit abgeblasen, dafür 3 Stunden mit Arrest abgewandlet" ist niedergeschrieben.
Der Feuerschutz allerdings lag Punreuth sehr am Herzen. Ihre Wehr war 1960 die erste im Altlandkreis Kemnath, die das neu eingeführte Leistungsabzeichen für Feuerwehren unter ihrem Kommandanten und späteren Kreisbrandinspektor Adolf Wörl ablegte.
Döberein
Heute ist der kleinste der drei Orte Döberein. In der Geschichte jedoch der größte. Vom slawischen Familiennamen "Dobra" leitet er sich laut Staatsarchiv ab. Es wurde aber schon der Namensteil "Dobrak" "der gute Mensch" darin gesehen. So ein Mensch könnte der heimattreue "Bombadeur" Michael Dötterl, geboren 16. September 1799, gewesen sein. Er tat Dienst bei der königlich-bayerischen Armee in München. Am 15. September 1861 brachte er bei einem Heimaturlaub dem Heimatgeistlichen Pfarrer Georg Müller in Kulmain eine kostbare Reliquie mit, einen Kreuz-Partikel.
Die Echtheit bestätigte Bischof Ignatius von Senestrey. Sechs erbliche Zuwendungen mit 1900 Gulden Bargeld hinterließ der Bombardeur der Kulmainer Kirche. So auch 500 Gulden für die Erbauung einer Kapelle in seinem Geburtsort.
1874 wurde sie erbaut, wegen ihres baulichen Zustandes 1972 wieder abgerissen. Diese Meinung allerdings wurde nicht von allen geteilt. So heißt es in der Mitteilung eines Ingenieurbüros: "Vergeblich versuchte ich seinerseits den damaligen Bürgermeister davon abzubringen, diese schmucke Kapelle abzubrechen. Eine Sanierung wäre bei gutem Willen leicht möglich gewesen." 1990 wurde eine neue Kapelle an traditioneller Stelle erbaut.
Das Grundstück gehörte zwischenzeitlich der Brauerei Maisel aus Bayreuth. Sie stellte den Kapellengrund der Gemeinde kostenlos zur Verfügung. Hintergrund
Pestwallfahrten und berühmte Döbereiner
Die heutige Kapelle in Döberein und ihre Vorgängerin gehen auf eine noch ältere Andachtsstätte zurück, die im Zuge der Säkularisation 1804 eingerissen worden ist. 1495, Bayreuth war damals katholisch, herrschte in der Stadt das schrecklichste Jahr der Pest. Als Gottes Strafe wurde sie angesehen. Wallfahrten sollten sie mildern. Eine führte zur „Himmelskönigin und Jungfrau Maria“ in Döberein. Über 300 Menschen pilgerten 25 Kilometer einfach und zwei Tage lang zu dem kleinen Ort. Weitere Pestwallfahrten sind im Bayreuther Stadtarchiv von 1510 und 1519 belegt. An Döberein erinnert weltweit der Familienname Döbereiner. Dr. Christian Döbereiner aus Schweden berichtete beim ersten Familientreffen 1992 in Döberein, dass der gemeinsame Name erstmals in einer Gerichtsurkunde des Jahres 1390 in Eger auftauche. Ein Hans Döbereiner wurde dazu verurteilt, seine übernommene Bürgschaft einzulösen. „Einer der Vorfahren des Verurteilten sei wohl 1326 nach Wunsiedel gekommen und wegen seiner Herkunft Döbereiner genannt worden.“
Berühmte Döbereiner gibt es ebenfalls: So den am 13. Dezember 1780 in Hof geborenen Universitätsprofessor Johann Wolfgang Döbereiner, ein deutschen Chemiker. Er gilt als Vordenker für die Entstehung des Periodensystems der Elemente. Er entdeckte die katalytische Wirkung von Platinmetallen und das nach ihm benannte Döbereiner-Feuerzeug. Das Platinfeuerzeug wurde von ihm 1823 entwickelt und bis 1880 vertrieben. Seiner Genialität verdankt der 1992 entdeckte Asteroid 32853 des Hauptgürtels einem Namen „Döbereiner“.
Es reihen sich Wolfgang Döbereiner, 1928 in München geboren, als deutscher Astrologe und Buchautor ein. Er begründete mit der „Münchner Rhythmenlehre“ die moderne Astrologie und war ein Enkel des 1874 in Wunsiedel geborenen Hofmusikers und Musikschriftsteller Christian Döbereiner. Dieser gehört den Pionieren der historischen Aufführungspraxis im frühen 20. Jahrhundert an. Zu nennen ist auch Dr. Jürgen Erhard Döbereiner, der seit 1950 in der Nähe von Rio de Janeiro wohnte und Wissenschaftler an der brasilianischen Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft war. Nicht zuletzt war es der Möbelfabrikant Oscar Döbereiner aus den USA, der 1992 300 Döbereiner aus aller Welt zur Wiege der Ahnen holte.
















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