Immenreuth
30.12.2020 - 12:30 Uhr

Biber sorgt in Immenreuth für außergewöhnliche Maßnahme

Eine Lehmschicht auf der flachen Zone des Mönchs soll künftig die Biber abhalten Gräben und Röhren anzulegen. Bild: bkr
Eine Lehmschicht auf der flachen Zone des Mönchs soll künftig die Biber abhalten Gräben und Röhren anzulegen.

Die Biber machen es sowohl den Teichwirten als auch der Gemeinde nicht immer leicht. Im Naturschutzgebiet Hirschberg- und Heidweiher führen die großen, bis 36 Kilogramm schweren Nager ein gesichertes Leben. Nur machen sie sich mit ihrer unbekümmerten Leidenschaft, Röhren in und durch Dämme zu graben, unter den Menschen keine Freunde.

Der Damm des Heidweihers, der ihn vom Hirschbergweiher trennt, dient gleichzeitig als unbefestigter Weg von der Gabellohe zur Gemeindeverbindungsstraße nach Beerhof. Zu einer Gegenmaßnahme musste nun der Pächter des der Stadt Kemnath gehörenden Heidweihers greifen. Mit seiner unermüdlichen Graberei machte der Biber das Abfischen des großen Gewässers immer problematischer. Zumindest im Bereich des Mönchs wurden Baumaßnahmen erforderlich. Eine Mauer zur Straße hin stand als Vorschlag. Pächter Wolfgang Veigl schlug jedoch einen anderen Weg ein: Aus Erfahrung weiß er, dass Biber lehmige Dämme meiden. Vielleicht deshalb, weil die pappige Erde die Zehen an den Vorderpfoten des "Baumeisters" verklebt. Der Bereich vor dem Mönch wurde deshalb mit einer dicken Lehmschicht überzogen, damit dieser wieder angestaut werden kann. Ob die Biber des Heidweihers wie gewünscht reagieren, wird sich zeigen.

An einer anderen Stelle versucht Meister Bockert, der nicht gerne aus dem Wasser geht, sein Glück: eine Röhre vom gegenüberliegenden Teich durch den Damm zu graben. Bisher ging das irgendwie schief. Ein tiefes Loch klaffte vor Kurzem plötzlich gefährlich im Straßenkörper. Der Bauhof der Gemeinde reagierte schnell: Das zwei Meter tiefe Loch wurde abgesichert und einen Tag später war es mit eineinhalb Kubikmeter Schotter wieder verfüllt.

Eine andere Sorge begleitete die Arbeiten des Bauhofs: Im Untergrund der Straße verläuft eine alte, brüchig gewordene Wasserleitung. Wenn die durch den Einbruch in Mitleidenschaft gezogen worden wäre, wäre der größte Teil der Gemeinde auf dem Trockenen gesessen.

Vom sogenannten Hänflingweiher versuchte der Biber eine Röhre in den Damm zum Heidweiher, der zugleich unbefestigte Verbindungsstraße ist, zu graben. Die Röhre brach vor Kurzem ein und hinterließ ein tiefes Loch im Straßenkörper. Die graue Schotterfläche oberhalb des Röhreneingangs lässt die Größe des Einbruchs noch erahnen. Bild: bkr
Vom sogenannten Hänflingweiher versuchte der Biber eine Röhre in den Damm zum Heidweiher, der zugleich unbefestigte Verbindungsstraße ist, zu graben. Die Röhre brach vor Kurzem ein und hinterließ ein tiefes Loch im Straßenkörper. Die graue Schotterfläche oberhalb des Röhreneingangs lässt die Größe des Einbruchs noch erahnen.
 
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