Immenreuth
30.05.2018 - 12:45 Uhr

Bier schmiert die Kehle

Der Sängerbund Immenreuth feiert ein kleines Jubiläum: die erste Chorprobe im Gasthaus "Zur alten Schmiede".

50 Jahre Vereinslokal „Zur alten Schmiede“ - Anstoß zum Jubiläum mit einem gespendeten Bier von der Brauerei. Ihre Freude am Singen haben nach fünf Jahrzehnten behalten Georg Ziegler, Günther Hartmann, Oskar Heinl, Johann Sischka und Josef Schönfelder (von links, Sänger mit Bierkrug). bkr
50 Jahre Vereinslokal „Zur alten Schmiede“ - Anstoß zum Jubiläum mit einem gespendeten Bier von der Brauerei. Ihre Freude am Singen haben nach fünf Jahrzehnten behalten Georg Ziegler, Günther Hartmann, Oskar Heinl, Johann Sischka und Josef Schönfelder (von links, Sänger mit Bierkrug).

(bkr) Eine Singstunde der besonderen Art erlebte der Sängerbund am Dienstag. Ein Jubiläum und ein Geburtstag wurden mit kräftiger Gesangesstimme gefeiert.

Anlass war der 28. Mai 1968, der Tag an dem die Sänger ihre erste Chorprobe im Gasthaus „Zur alten Schmiede“ abhielten. Ausgangspunkt war der Tod des damaligen Vereinswirts und Metzgers Reger in diesem Jahr. Dies veranlasste die Sänger, neu über das Vereinslokal abzustimmen. Neben dem bisherigen standen auch das Sportheim und die Gaststätte „Zur alten Schmiede“ im Blickpunkt. Erst im zweiten Wahlgang entschieden sich knapp 13 Mitglieder für die letztere, zehn votierten für das Sportheim.

Georg Ziegler, Günther Hartmann, Oskar Heinl und Josef Schönfelder gehörten zu den Sängern der ersten Chorprobe in den neuen Räumen. Johann Sischka kam im gleichen Jahr dazu. Alle fünf sind nach 50 Jahren immer noch eifrige Sänger. Rund 2000 Chorproben hat jeder von ihnen in dieser Zeit beim „Fenzl“, so wie die Gaststätte „Zur alten Schmiede“ auch ortsüblich bezeichnet wird, absolviert. Der Name rührt vom ersten Wirt der Gaststätte, Josef Fenzl.

Vorsitzender des Sängerbundes Markus Schraml ließ bei der der besonderen Singstunde am Dienstag kurz die Geschichte des 1924 gegründeten Vereins Revue passieren. Er blickte nach dem Begrüßungslied „Lied – unser Band“ auch auf die vielen Anekdoten, die sich in den 50 Jahren um die Chorproben ranken. Unter anderem, dass seit fünf Jahrzehnten das fränkische Bier von Gambertbräu den Kehlen der Sänger einen reinen Ton verleiht. Zum Jubiläum spendete die Brauerei natürlich ein Fass Gerstensaft.

Neben den Noten für „Ein Lied für frohe Stunden“ und das Fichtelgebirgslied verteilte Chorleiter Heinrich Thurn auch das Blatt „Freundschaftslied“. Besonders für die junge Wirtin Jasmin Seitz wurde es zu ihrem Geburtstag angestimmt, den sie an diesem Abend feierte. Auf eines freuen sich die Sänger noch: Die „Alte Schmiede“ hat einen Biergarten eröffnet, künftig können die Sänger nach der Probe ein Bier im Freien trinken.

Eines soll dann, wie aus Erzählungen zu erfahren war, aber nicht passiert sein: Dass die Chorprobe für einige Sänger so lange dauerte, bis sie bei Sonnenaufgang direkt vom Gasthaus zum Bahnhof gehen konnten um in die Arbeit zu fahren.

Singen macht hungrig. Und so verzehrten die Sänger nach einer Chorprobe das ganze Fleisch, das sie in der Küche finden konnten. Allerdings stellte sich am nächsten Tag heraus, dass die Braten für eine Hochzeit an diesem Tag vorbereitet gewesen waren.

Vielleicht war es dann eine kleine Revanche von Vereinswirt Josef Fenzl, als er nach Beendigung der Singstunde verkündete: „Heute gibt es Ente für alle.“ Besteck und Geschirr wurden ausgegeben. Der Sängers Gaumen mag schon in der Vorfreude den knusprigen Braten genossen haben, als der Sepp mit einem großen ovalen Tablett aus der Küche kam. Ein Ring von kleinen Kartoffeln begrenzte nach Außen das Tablett, in der Mitte ein See von Soße, auf dem eine gelbe Badewannenente schwamm.






 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.