Immenreuth
01.03.2019 - 14:20 Uhr

CSU: Fest ohne "Geburtsurkunde"

Die CSU Immenreuth feiert 70. Gründungsfest. Wie alt der Ortsverband genau ist, kann aber niemand sagen.

Zum Jubiläum ist die Bevölkerung am Sonntag, 10. März, um 14 Uhr ins katholische Pfarrheim eingeladen. Bei Musik, Kaffee, Kuchen und einer kleinen Brotzeit wird auf die zurückliegenden sieben Jahrzehnte geblickt.

Ein genaues Gründungsdatum für den Ortsverband gibt es nicht. Im Zuge der Gemeindegebietsreform entstand aus den CSU-Ortsverbänden von Immenreuth, Ahornberg und Lenau ein neuer Ortsverband mit insgesamt 67 Mitgliedern. Keine Gründung der drei ehemaligen Ortsverbände sei exakt schriftlich belegt, schreibt der verstorbene Altbürgermeister Albert Melzner aus Ahornberg in seiner Chronik. Ihr ist zu entnehmen: "Diese Gründe dafür sind wohl verständlich: Zu groß war nach dem Zweiten Weltkrieg die Skepsis, ja sogar bei manchen die Angst, (wieder) einer ,Partei' anzugehören." Deshalb bildeten sich in den ersten Nachkriegsjahren lose Interessengemeinschaften. Mehr weltanschaulich als politisch waren sie ausgerichtet, um mit hohen Idealismus und viel gutem Willen "den Karren wieder aus den Dreck zu ziehen". Es sei als nicht ratsam empfunden worden, seinen politischen Willen durch eine Parteizugehörigkeit zu bekunden.

Fest steht aber, dass die CSU bei der Gemeinderatswahl am 25. April 1948 in Immenreuth mit einer eigenen Liste aufwartete. 1948 wird somit als Gründungsjahr angesehen. Bekundet ist auch, dass in Ahornberg acht Männer 1949 die Aufnahme in der CSU beantragt haben. Ähnlich dürfte es in der ehemaligen Gemeinde Lenau verlaufen sein. Hier allerdings verweist Melzner darauf, dass die Gemeinde Lenau "durch eine Anordnung der Militärregierung aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Punreuth und Lenau gebildet worden war. Schadersberg war hierbei zur Gemeinde Ahornberg gekommen".

Lückenlose Unterlagen über die Entwicklung der drei damals eigenständigen Ortsverbände gibt es erst ab 1960. Die Landkreisreform und die damit verbundene Zusammenführung der Kreisverbände im Jahre 1972 aktivierte die politische Arbeit. Die Gemeindegebietsreform 1978 veränderte die politische Gewichtung in Immenreuth. Durch die Eingliederung von Ahornberg und fast der Hälfte der ehemaligen Gemeinde Lenau wuchs die Einwohnerzahl auf fast 2000. Im Immenreuther Rathaus hatte die SPD mit dem bereits verstorbenen Bürgermeister Fritz Schörner das Sagen. Die Kommunalwahl veränderte die Mehrheitsverhältnisse. Emil Brunner eroberte für die CSU den Bürgermeistersessel und übte das Amt 18 Jahre aus. Im zwölfköpfigen Gemeinderat von 1978 war die CSU mit sieben Sitzen vertreten.

1996 allerdings musste die CSU das Rathaus bis 2014 an die SPD zurückgeben. Die Christlich-Soziale-Union ist bis heute die stärkste politische Kraft mit 85 Mitgliedern geblieben und kann mit der Jungen Union als einzige Partei auf eine Nachwuchsorganisation blicken.

 
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