Immenreuth
27.09.2022 - 13:47 Uhr

Quintett als Väter der Wasserwacht Immenreuth

Die Frage, wo die Immenreuther Wasserwacht in zehn Jahren stehen wird, konnte Michaela Wirner bei der 50-Jahr-Feier der Rettungsschwimmer nicht beantworten. Sie begeisterte aber mit ihrem Rückblick.

Für ihre Rückschau auf 50 Jahre Wasserwacht hatte Vorsitzende Michaela Wirner am Samstag im Sportheim ein Motto ausgegeben: "Die schönsten Erinnerungen sind die, die einem beim Zurückdenken ein Lächeln auf die Lippen zaubern". Es war besonders die Erinnerung an die ersten Schritte der Wasserwacht und ihrer fünf Gründungsmitglieder Johann Stiegler, Ludwig Schmidt, Michael Zimmerer jun., Willibald Schäffler und Engelbert Stich aus Kulmain. Wirner schaffte es mit Humor, Witz und lustigen Begebenheiten, die ersten Stunden der Wasserwacht zu rekonstruieren.

So war es nach ihren Worten der pfiffige Bürgermeister Fritz Schörner, der Michael Zimmerer damals fragte, ob er den Job als Bademeister übernehmen wolle, weil er eine ausgesprochene Wasserratte sei. Der erste Bademeister wurde nach langem Hin und Her schließlich Gerd Fenzl. Dem Junglehrer an der Volksschule, Johann Stiegler, der schon den Lehrschein Schwimmen in der Tasche hatte, blieb es vorbehalten, die Ortsgruppe mit Gründungsvorsitzendem Ludwig Schmidt aus dem Boden zu stampfen.

1000 Arbeitsstunden für Unterkunft

In ihrer humoristischen, mit Pointen gespickten Zeitreise ließ Michael Wirner nicht unerwähnt, dass Johann Stiegler zum Bezirksausbilder Rettungsschwimmer avancierte und die neue Prüfungsordnung zum Erwerb des Lehrscheins erarbeitete. Der Elan aus der Gründerzeit brachte neue Mitglieder und Raumnot im damals beheizten Freibad. Ende der 1980er Jahre schufen die Wasserwachtler in eineinhalb Jahren und 1000 Arbeitsstunden in Eigenregie eigene Räumlichkeiten.

Die von Michaela Wirner begrüßten Ehrengäste, BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl, Zweiter Vorsitzender der Kreiswasserwacht, Bernd Hör, Stellvertretender Landrat Günter Kopp und Dritter Bürgermeister Eberhard Besold, erhielten zudem einen umfassenden Einblick in die Arbeit und Leistungen der örtlichen Wasserwacht. Eine Jugendgruppe wurde gegründet, die Patenschaft mit Nürnberg geschlossen. Mit der Gründung von ISI (Initiative Schwimmbad Immenreuth) und dem damit verbunden gemeinsamen Wirken kamen 24-Stunden- und Neujahrsschwimmen, Neujahrs- und Mondscheinschwimmen, Kindernachmittage, Schwimmbad in Flammen und Triathlon als zusätzliche Dienste dazu.

Darüber hinaus erinnerte die Vorsitzende an den Rettungsschwimmwettbewerb der Kreisjugendwasserwacht, die Immenreuther Schwimmmeisterschaften und Wasservolleyballturniere.

Zum Schluss ihrer mit viel Applaus bedachten Rede und von Johann Stiegler mit "Michaela, du warst spitze" bewerteten Rede überreichte sie den vier anwesenden Gründungsmitgliedern einen Geschenkkorb. BRK-Kreisgeschäftsführer und Zweiter Kreiswasserwacht-Vorsitzender Bernd Hör zeichneten mit Michaela Wirner, Günter Kopp und Eberhard Besold in dankbarer Würdigung für die 50 Jahre Mitgliedschaft im BRK die vier anwesenden Gründungsmitglieder mit der BRK-Ehrennadel aus. Entschuldigt war Gründungsvorsitzender Ludwig Schmidt. Die Glückwünsche gingen an seinen Urlaubsort in Kroatien.

"Es war ein interessanter Vortrag", so Stellvertretender Landrat Günter Kopp. Er wertete die Arbeit der Wasserwacht als unabkömmlichen Beitrag für den Betrieb der Schwimmbäder im Landkreis. Er sah aber auch die Probleme, mit denen die Kommunen mit den wichtigen Einrichtungen für die Bevölkerung und den Tourismus heute kämpfen müssen. Steigende Energiekosten und erforderliche Sanierungen stellten ihre Zukunft infrage. So sei auch der Zusammenschluss von fünf Gemeinden zum Erhalt und dem Umbau des Immenreuther Bades zum Naturerlebnisbad eine Herausforderung gewesen.

Rettungsboje als Geschenk

"Es waren Menschen, die angepackt haben", führte dazu Holger Schedl aus. Er bedauerte, dass Vorschriften zwischenzeitlich über das, was geleistet wird, einen Schleier gelegt haben und die Arbeit nicht erleichtern. Damit die Wasserwacht weiter ihren Dienst erfolgreich ausüben kann, brachte er eine Rettungsboje mit. Ohne Wasserwacht sei der Betrieb des Bades nicht möglich gewesen und werde es auch in Zukunft nicht sein, so Dritter Bürgermeister Eberhard Besold. Ihre Aktionen seien eine gute Werbung für das Naturerlebnisbad, hob er bei der Übergabe eines Kuverts hervor. Eines hatte Michaela Wirner bereits von Günter Kopp erhalten.

Bernd Hör blieb es am Schluss des offiziellen Teils vorbehalten die Ortsgruppe anzuregen, ungeachtet des in den vergangenen Jahren geänderten Freizeitverhaltens, wieder eine Jugendgruppe aufzustellen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.