Ein wichtiger Termin war für ihn der Rosenmontag. Die Gemeindeverwaltung feiert an diesem Tag nicht Fasching, sondern die Regierung der Oberpfalz hat sich angesagt - und für den Kämmerer wurde der Urlaub abgesagt. Die im vorigen Jahr erhaltene Stabilisierungshilfe war eine entscheidende Voraussetzung, in das Straßenprogramm aufgenommen zu werden. Die Sorgenkinder der Gemeindestraßen sind die auf dem Poppenberg, durch Plößberg und in Richtung Lenau. Sie werden unter die Lupe genommen. Verkehrstüchtig sollen die drei Straßen ausgebaut werden.
Zumindest die größten Löcher werden im Frühjahr geschlossen. "Flickwerk insgesamt bringt nichts", betonte Josef Hecht und verwies auf die Notwendigkeit, die Straßen gänzlich zu erneuern. Über das Dorferneuerungsprogramm wird der Mühlweg total erneuert.
Weitere Maßnahmen sind für die Sanierung des Gottesackers vorgesehen. Wenigstens die maroden Fenster des Friedhofgebäudes werden ausgewechselt, bevor sie herausfallen, betonte Hecht. Kreisfachberater für den Gartenbau Harald Schlöger hat den Auftrag erhalten, Vorschläge für die Grünordnung auszuarbeiten. Darin eingebunden sind ein Urnenbereich und das notwendige Toilettenhaus.
Ein Ingenieurbüro wurde beauftragt, Vorschläge für die Gestaltung des Areals nach dem Abriss des Buchbinderanwesens gegenüber des Kindergartens zu machen. Noch in diesem Jahr ist der Abbruch vorgesehen. Offen im Gemeinderat wird seine Neugestaltung sein, sicherte Josef Hecht zu. Angeregt wurde, das Anwesen vor dem Abbruch noch für eine gemeinsame Feuerwehrübung der drei kommunalen Wehren zu nutzen, um deren Zusammenarbeit weiter zu fördern.
Auf einem guten Weg sind die Grundstücksverhandlungen für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Immenreuth. Was fehlt, ist noch die Abstimmung des Flächenbedarfs mit der Feuerwehr selbst.
Für die Erschließung des Baugebiets Steinäcker wird die Ausschreibung zurzeit vorbereitet und mit den Worten "Wir wollen sauberes Wasser haben", kündigte er die Sanierung der Trinkwasserquellen an.
Aus der Kreispolitik
Aus der Arbeit des Kreistages berichtete in der Jahreshauptversammlung der CSU-Kreisrat und zweiter Vorsitzender des Ortsverbandes Bernhard Söllner. Seine Kernaussage war, der Landkreis richte seine Politik auf die Jugend aus.n Diese Zielsetzung betreffe nicht alleine die Schulpolitik, sondern insbesondere den konsequente Schuldenabbau, um die Zukunft der nächsten Generation finanziell nicht zu belasten. Söllner traf seine Aussagen nach den Eckdaten des diesjährigen Haushaltsentwurfs.
Er sieht zugunsten der Kommunen eine Senkung der Kreisumlage um einen halben Prozentpunkt auf 45,5 vor. Ungeachtet dieser Minderung bringt dies für Immenreuth noch eine Anhebung der Kreisumlage um 64 843 auf 873 992 Euro. Ursache sind die insgesamt gestiegenen Steuereinnahmen 2017, die werden dem Landkreis trotz gesenkter Kreisumlage Mehreinnahmen von fast 2,5 Millionen bescheren. Dafür führt der Landkreis voraussichtlich eine 1,1 Millionen höhere Bezirksumlage nach Regensburg ab.
Besonders richtungweisend für Söllner war der kontinuierliche Schuldenabbau des Landkreises. Er betrug zum Jahresende 2018 13 884 703 Euro und dürfte zum Ende dieses Jahres um eine Million sinken. Damit hätte er sich seit 2009 halbiert.
Wichtige Investitionen für die Zukunft sah Söllner in der Schulpolitik. In das Stiftland-Gymnasium fließen 7,1 Millionen Euro und mit der historischen Entscheidung für den Neubau der Realschule in Kemnath werden 34 Millionen Euro in Bewegung gesetzt. Der Architektenwettbewerb, eine europaweite Ausschreibung, läuft. Baubeginn könnte 2021 sein, so Söllner.
Von der Schulpolitik ist die Gemeinde direkt mit der Förderschule als Kreiseinrichtung berührt. 52 Schüler in fünf Klassen werden betreut. Für 2019 sind dafür elf haupt- und zwei nebenamtliche Lehrkräfte eingeplant.
Eine geringfügige Steigerung ist in der Jugendhilfe vorgesehen. Der bisherige Ansatz beträgt 6 Millionen Euro. Um 14 000 Euro dürfte er in diesem Jahr steigen. Damit wird er die doppelten Ausgaben gegenüber 2009 aufweisen. Zu den Ausgaben der Jugendhilfe gehören zum Beispiel die Betreuung von meist minderjährigen Müttern und Vätern, Übernahme der Kita-Beiträge, Trainingskurse für straffällig gewordene Jugendliche, Hilfe zur Erziehung von Kindern, die außerhalb des Elternhauses in einer Pflegefamilie untergebracht sind, Heimunterbringung und Schulbegleiter nannte Söllner als Beispiele.
In der Zusammenarbeit aller im Kreistag vertretenen Parteien und der Entwicklung des Landkreises sah er eine liebens- und lebenswerte Heimat. Allerdings werden nach der Kommunalwahl 2020 nicht mehr 60, sondern nur noch 50 Kreisräte die Interessen der Bürger im Gremium vertreten. Grund ist der Rückgang der Einwohnerzahl auf unter 75 000 .
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